Heilnetz-Methodenporträt: Was wirklich zählt!

Aus dem Leben einer Sexual-Assistentin

von Conny Dollbaum-Paulsen

Sibille Schäfer, Heilnetzerin aus Bielefeld, hat eine Berufsbezeichnung, die aufhorchen lässt - sie arbeitet als Sexualassistentin. Das ist sehr ungewöhnlich, im Heilnetz-Interview erzählt sie, um was es dabei geht und wie sie dazu gekommen ist.

Was fasziniert dich am allermeisten? Wie hat die Arbeit dein Herz überzeugt?

Dass es ein Kontakt von Mensch zu Mensch ist – der wirklich das Elementare berührt. Denn der Sexualtrieb ist aus meiner Sicht DER Lebenstrieb schlechthin – und er geht den GANZEN Menschen an, also nicht nur den Körper, aber eben auch den Körper.

Wie war dein erster Kontakt mit dieser Methode?

Das Zusammenleben mit meinem Mann: Wir mussten unser Liebesleben nach seiner Krebs-OP umstellen – und stellten dabei fest, dass Tantra und Reiki wundervolle Möglichkeiten sind, auch ohne Geschlechtsverkehr miteinander glücklich zu sein

Hat dich die Idee der Sexualassistenz direkt erreicht oder war es Liebe auf den zweiten Blick?

Es war vom ersten Moment eine Offenbarung – wunderschön – und ich habe mir gedacht, dass ich das alles gerne weitergeben möchte. Zum Glück gab und gibt es eine Fortbildung vom pro familia in Kooperation mit Kassandra e.V. zur Qualifikation von Sexualbegleitung und Sexualassistenz, die ich dann auch absolviert habe. Es ist schon wichtig, sich mit den Erkrankungen und Handicaps auszukennen und nicht einfach so drauflos zu assistieren.

Was ist das besondere Geschenk gerade dieser Methode?

Ein ganz besonderes Aha-Erlebnis war das Gespräch mit einer Bekannten, die seit Kindesbeinen auf den Rollstuhl angewiesen ist und der ich mal den Kontakt zu einer Kollegin vermittelt hatte, die zu dem damaligen Zeitpunkt noch erfahrener war als ich. Meine Bekannte sagte hinterher: „Es war wundervoll-zum ersten Mal in meinem Leben bin ich berührt worden, ohne dass es wehtut.“ Diese Aussage hat mich nicht nur umgehauen, sondern auch wirklich erreicht.

Was macht sie einzigartig?

So, wie ich Sexualassistenz ausübe, geht es vor allem darum, dass die Seele mitgemeint ist. Immer. Es geht um gelebte Sexualität, was auch wichtig ist, aber immer wirklich ganzheitlich - mit Anleihen auss dem Tantra und Reiki entsteht eine ganz beosndere Art der Berührung.

Wenn du Sexualassistenz mit fünf Worten beschreiben müsstest...?

Streicheleinheiten für Körper, Geist und Seele

Was passiert konkret, wenn ich dein Angebot "buche"?

Tut es weh, dauert es lange, werde ich berührt, muss ich mich entkleiden, kann es Erstreaktionen geben etc.?

Es tut nicht weh – aber es kann sein, dass Du anfängst zu weinen – vor Glück...

Du solltest mindestens eine Stunde einplanen – und Dich einfach vertrauensvoll fallenlassen – dich berühren lassen, wobei berührt werden etwas Anderes als ist als angefasst werden. Für eine Reiki-Behandlung ist es nicht nötig, dass Du dich entkleidest, für eine Tantra-Massage oder eine Streichelmassage schon, aber was genau passieren soll, das entscheidest du.

Wo hat die Methode ihre Wurzeln?

Tantra kommt ursprünglich aus Indien, Reiki aus Japan und Sexualassistenz aus der Sozialarbeit – ich benutze die Methode von Dr. Usui und versuche, eine Synthese aus allem zu finden. Immer individuell, immer so, dass die Berührung nährt.

Gibt es ähnliche Ansätze? Wenn ja: Was ist der wichtigste Unterschied?

Es gibt natürlich Menschen, die Reiki praktizieren – und es gibt Tantra-Praktizierende. Ich versuche, beides miteinander zu verknüpfen – die wichtigsten Energiezentren zu stimulieren – ohne dabei die Erotik auszublenden, im Gegenteil, indem Erotik eine wesentliche Rolle spielen darf.

Infos zur Sexualbegleitung:
https://kassandra-nbg.de/sexualbegleitung/

Ein Artikel von Sibille Schäfer

Sexualassistentin

Sibille Schäfer, Sexualassistenz

Westernfeld 19
3334 Gütersloh

www.sibilleschaefer.com

 

 

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