Blase und Beckenboden stark machen

Was können Frauen tun?

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27. Oktober 2022 von Feministisches FrauenGesundheits

Clio 89 greift ein Thema auf, das nicht nur viele betrifft, sondern auch nach wie vor mit einem Tabu belegt ist, insbesondere die Harninkontinenz.

Viele Frauen haben im Lauf ihres Lebens Probleme mit Blase und Beckenboden, diese können ganz unterschiedlicher Art sein. Blaseninfektionen, häufig wiederkehrend, ein weicher Beckenboden, der sich im Lauf des Älterwerdens zunehmend bemerkbar macht in Form einer Blasen- oder Gebärmuttersenkung, Inkontinenz etc. Psychische Belastungen und (chronischer) Stress sind weitere Faktoren, die für Frauen zu Beschwerden in diesem Bereich führen können.

Dazu kommt, dass vielen die Beschwerden unangenehm sind, die meisten Frauen sprechen ungern darüber, geschweige denn, dass sie sich Rat und Unterstützung von ärztlicher Seite holen.

Betroffen sind allerdings viele – aus ganz unterschiedlichen Gründen: Ständiger Harndrang, ohne wirklich zu müssen, beim Husten oder Lachen gehen unvermittelt ein paar Tropfen Urin ab, eine Blasenentzündung macht das Wasserlassen zur schmerzhaften Erfahrung – Blasenbeschwerden sind weit verbreitet.

Ein paar Pfunde zu viel oder ein chronischer Husten können die Beckenbodenmuskulatur überlasten und den Schließmuskel der Blase schwächen.

In der Schwangerschaft kann es aufgrund des zunehmenden Drucks durch den Fötus zu einer Belastungs-Inkontinenz kommen. Schwangerschaft und Geburt strapazieren zudem den Beckenboden, über kurz oder lang können sich Blase und Gebärmutter senken.

Mit zunehmendem Alter steigt sowohl der Anteil der Betroffenen als auch das Ausmaß der Beschwerden. Durch die Hormonumstellung während der Wechseljahre nimmt die Spannkraft des Bindegewebes ab, die Schleimhäute werden schlechter durchblutet und ein sinkender Östrogenspiegel vermindert den natürlichen Schutz der Blase gegen Keime.

Eine Blasenschwäche kann auch infolge von häufigen Blasen- oder Nierenbeckenentzündungen entstehen. Und nicht zuletzt können psychische Belastungen und Dauerstress zu einer Reizblase mit ständigem Harndrang führen.

Clio greift ein weiteres, eher unbekanntes Thema auf, die Interstitielle Zystitis, die sehr wahrscheinlich eine Autoimmunerkrankung ist und zu starken Beschwerden führen kann.

Der Artikel zu der Blase in der chinesischen Medizin rundet diesen Schwerpunkt ab.

Clio thematisiert die unterschiedlichen Wege, um aktiv vorzubeugen oder vorhandene Probleme in den Griff zu bekommen und Blase sowie Beckenboden zu stärken. Und sie bietet viele ganzheitliche Informationen für die alltägliche Praxis.

Darüber hinaus gibt es einen spannenden Artikel zum „Spritzen“, der Ejakulation von Frauen, ein weithin unbekanntes Phänomen, dem hier nachgegangen wird.

Diese Ausgabe ist gestaltet mit Arbeiten der Künstlerin Caroline Rabe.

Inhaltsübersicht:

  • Blase und Beckenboden (wieder) stark machen
    PETRA BENTZ, FFGZ e.V. Berlin
  • Blasensenkung
    PD Dr. med. KAVEN BAESSLER, Urogynäkologin am Beckenbodenzentrum Franziskus und St. Joseph Krankenhäuser Berlin
  • Beckenboden- und Blasen-Beschwerden nach Schwangerschaft und Geburt
    ANDREA DIETTER-SCHNELLEN, Hebamme, Heilpraktikerin, Beckenbodentrainerin
  • Die Blase in den Wechseljahren
    Dr. med. SUSANNE RIEDEWALD, Frauenärztin, Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft, Berlin
  • Pang-Guang, die Blase
    HEIKE BRUNNER, Heilpraktikerin
  • Umgang mit Blaseninfektionen
    CHRISTINA SACHSE, FFGZ e.V. Berlin
  • Die interstitielle Blasenentzündung
    DORIS BRAUNE, Heilpraktikerin
  • Spritzen – die weibliche Ejakulation
    STEPHANIE HAERDLE studierte Neuere deutsche Literatur, Kulturwissenschaft und Gender Studies (M.A.) in Berlin

Ein Artikel von
Feministisches FrauenGesundheitsZentrum e.V