Ein eigenes Buch schreiben und veröffentlichen
Verleger Joachim Kamphausen & Team zu Gast beim Heilnetz-Mittwoch
Schon lange liegt das fertige Manuskript in der Schublade? Unbearbeitet die Frage, ob es vielleicht Chancen auf dem Buchmarkt hätte? Was könnten die nächsten Schritte sein?
Verleger Joachim Kamphausen, die Projekt-Leiterin eines Selfpublishing-Portals, tao.de, Kirsten Dreimann und die Autorin Alexa Förster, erzählten beim Heilnetz-Mittwoch von ihren Erfahrungen.
Etwa 99 Prozent der Manuskripte, die eingereicht werden, finden keinen Platz im Verlagsprogramm. Grund genug für den im Bereich Spiritualität und ganzheitliche Gesundheit erfahrenen Verleger Joachim Kamphausen nach Möglichkeiten zu suchen, für Autorinnen und Autoren eine unbegrenzte Plattform zu schaffen, über die sie selbstbestimmt mit ihrem Anliegen in die Öffentlichkeit gelangen könnten. Das Selfpublishing- und Leserportal www.tao.de war geboren!
Selfpublishing? - Was ist das? Was bringt mir das?
Projektleiterin Kirstin Dreimann erläuterte, dass es durch moderne Drucktechniken heute möglich ist, Bücher auch in kleinen Auflagen zu drucken. Da keine Lagerkosten mehr entstehen braucht es für eine Veröffentlichung aus finanzieller Sicht so nicht mehr zwingend den Verlag, der für so etwas in Vorleistung geht, aber eben auch entsprechend eine hohe Anzahl an Büchern verkaufen muss, damit sich die Investition gelohnt hat.
So kann es bei einem klassischen Verlag zwei Jahre dauern, bis ein Platz im Verlagsprogram frei wird. Falls er frei wird. Wer sich als AutorIn aber entscheidet, selbst zu veröffentlichen, kann direkt loslegen - und den Weg bis zum fertigen Buch eigener Geschwindigkeit zurücklegen. Und dabei viel über die unterschiedlichen Etappen, die bei einer Veröffentlichung durchlaufen werden müssen, lernen, aber auch über sich selbst! Ein Buch zu veröffentlichen ist ein intensiver Prozess, der dem Autor, oder der Autorin viel Freude bringen kann, aber eben auch herausfordernd ist. So erzählte Autorin Alexa Förster, die bereits das zweite Buch veröffentlicht, von dem teilweise auch schmerzvollen Prozess im Lektorat, der zur Folge hatte, dass sie sich von einigen, manchmal besonders geliebten, Passagen des mit Stolz produzierten Werkes trennen zu müssen.
Ein Buch verbreitet sich nicht von alleine
Die wichtigste Frage - so vielleicht der rote Faden während der anregenden Diskussion im Anschluss - die man sich bei der Entscheidung für den nächsten Schritt zum eigenen Buch stellen sollte, ist: Warum möchte ich ein Buch veröffentlichen?
Möchte ich die Erkenntnisse aus meiner langjährigen Arbeit festhalten und meine Erfahrungen mit anderen teilen?
Möchte ich mich einfach selbst ausdrücken und meine einzigartige Botschaft in die Welt tragen?
All das entscheidet mit darüber, wie der nächste sinnvolle Schritt in Richtung Veröffentlichung aussehen könnte: Brauche ich ein Lektorat, ein Korrektorat, jemanden, der Illustrationen einfügt und das Buch professionell setzt? Zu den wichtigsten nächsten Schritten gehört auch, mögliche Verbeitungswege realistisch einzuschätzen, denn gerade für Selfpublisher ist es wichtig, zu wissen, wer einen Mehrwert aus dem Buch ziehen könnte und damit die Kosten trägt, die durch die eigene Investition in das Buch entstehen. Der Wert einer Buchveröffentlichung liegt meist nicht im materiellen. Das - so wurde im Plenum auch deutlich - ist aber nicht das, worum es vorrangig geht.
Der Abend war interessant für die teilweise durchaus veröffentlichungsinteressierten ZuhörerInnen, aber auch für alle anderen, weil es, heilnetz-typisch darum ging, voneinander zu lernen...
Nächste Woche wird Christine Ludwigs über ihren Zugang zur Reconnective Healing nach Eric Pearls sprechen. Anja Stasik stellt an Hand eines selbst entwickelten Kartensets für die Einzel-, Team- und Gruppenarbeit eine kreative Coaching-Methode vor, die "Rohdiamanten" von "Traumtänzern" zu unterscheiden verspricht.