Die textsichere Yogalehrerin

Martina Seifert im Interview

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2. Januar 2020 von Heilnetz Redaktionsteam

Wer ist Martina Seifert? Eine erfahrene Textfrau, die auch begeistert Yoga lehrt? Oder eine leidenschaftliche Yogalehrerin, die auch hervorragend textet? Martina Seifert bringt viel Ganzheitliches mit, auch wenn sich Art und Weise der Ausführung sehr voneinander unterscheiden. Im Heilnetz-Interview erzählt sie ein bisschen von sich, ihrem Werdegang und davon, was ihr wirklich wichtig ist.

Der Anfang: Wann hast dich selbständig gemacht?

Eigentlich hatte ich nicht vor, selbstständig tätig zu werden. Als alleinerziehende Mutter kam es mir vor allem auf Sicherheit an. So genoss ich lange Zeit meine vermeintlich sichere Anstellung als Online-Redakteurin bei einem renommierten Internetunternehmen – bis sich die ersten Zweifel an meiner Tätigkeit einstellten…

Die Entscheidung, sich aus einer Festanstellung zu lösen, fällt nicht leicht, auch wenn wir mit unserer Arbeit nicht mehr zufrieden sein sollten. Eine Festanstellung ist hierzulande immer noch die Norm, eine von den meisten bevorzugte Form des Arbeitsverhältnisses, bedeutet diese doch größtmögliche Sicherheit. Warum also sollte ich diese aufgeben?

Für mich war der Abschied ein langer Prozess, ausgelöst durch meinen spirituellen Weg, dem ich bereits viele Jahre in der Meditation und beim Yoga Raum gebe oder in persönlichen Texten Ausdruck verleihe. Doch das genügte mir nicht mehr! Ich wünschte mir ein ganzheitliches Tätigsein, mit dem ich meinem eigentlichen Interesse, der Spiritualität und ganzheitlichen Heilarbeit, nachgehen könnte, um endlich unverbogen arbeiten zu können.

Zunächst entschied ich mich nach langer eigener Yoga-Praxis für eine berufsbegleitende Ausbildung als Yogalehrerin. Das Experiment gelang ohne Hürden und Hindernisse. Direkt nach Abschluss der Ausbildung ergab sich die Gelegenheit, Yoga zu unterrichten, sodass ich nach kürzester Zeit neben meinem Beruf mehrere Yogakurse mit viel Liebe und Engagement durchführte.

Doch das Unbehagen blieb, da ich auch weiterhin den größten Teil meiner Lebenszeit vor dem PC verbrachte, über Themen schrieb und neue Webprojekte entwarf, mit denen ich mich inhaltlich nicht verbinden konnte. Damit ging es mir zunehmend schlechter. Aber mir fehlte der Mut, einfach das Handtuch zu schmeißen, Verantwortung zu übernehmen für mein Interesse und meine speziellen Fähigkeiten als Online-Redakteurin, Autorin und Texterin, um mich ganzheitlichen Themen zuzuwenden, diesen sprachlich Ausdruck zu verleihen und schreibend Heilarbeit zu leisten. Also machte ich weiter, bis mir 2016 das Leben die Entscheidung abnahm und mir eine betriebsbedingte Kündigung ins Haus schickte.

Was ist dein berufliches Herzensanliegen? Kannst du es benennen?

Die Frage, wie sich meine Begeisterung für das Schreiben und die Möglichkeiten des Internets mit meinem spirituellen Weg und Interesse für ganzheitliche Themen verbinden ließe, mit meiner Suche und dem Anliegen, zum Frieden auf unserer Erde beizutragen, hatte mir das Leben selbst beantwortet. Ich nahm die Herausforderung an und entschied mich, neben meiner Tätigkeit als Yogalehrerin hauptberuflich als freie Texterin ( unter anderem als Heilnetz-Redakteurin) und Lektorin im ganzheitlichen Gesundheitsbereich zu arbeiten.

Endlich hatte ich die Chance, mich auf die Themen einzulassen, die mir am Herzen liegen, Menschen zu unterstützen, die sich einfühlsame Texte wünschen, eine eigene Webseite oder eine achtsame Form der Überarbeitung ihrer eigenen sprachlichen Werke, die mich immer wieder zum Staunen bringen.

Welche Art der Texte finde ich bei dir?

Inzwischen habe ich viele wunderbare Erfahrungen machen dürfen. Immer wieder erlebe ich es als sehr bereichernd, Menschen und ihrem Herzensanliegen zu begegnen und näherzukommen, dieses zur Sprache, in die Welt zu bringen, im Netz sichtbar werden zu lassen oder ihre Texte zu verschiedenen Formen der Heilarbeit mit Achtsamkeit zu überarbeiten. Außerdem ist es mir gemeinsam mit meiner Freundin und Kollegin Andrea Kornfeld gelungen, meine beiden Berufungen – das Schreiben und die Weitergabe der heilenden Wirkung des Yoga – in entsprechenden Schreib-, Yoga- und QiGong-Workshops miteinander zu verbinden.

Warum braucht die Welt genau dieses Angebot?

In den Begegnungen und Gesprächen mit Menschen erfahre ich immer wieder neu, dass wir letztlich alle Heilarbeit leisten, wenn wir dem Universum vertrauen, wenn wir wahrnehmen und annehmen, was ist, was uns das Universum zufallen lässt. Mit dieser inneren Haltung übernimmt jede*r Einzelne von uns – verflochten zu einem schillernden Netzwerk im großen ganzen – Verantwortung für ihre/seine speziellen Fähigkeiten. Ich erlebe mich, meine Spiritualität und meine Liebe zur Sprache und zum Yoga als Teil dieses feinen Gewebes, in dem wir uns ergänzen und wechselseitig unterstützen und uns dem Heilungsprozess, dem Leben selbst, in Dankbarkeit, Demut und Liebe hingeben.

Nenne drei Gründe, die mich zu dir führen könnten?

Bedingt durch meinen spirituellen Weg liegt mir bei meiner Arbeit die Entfaltung dreier zutiefst menschlicher Eigenschaften besonders am Herzen:

  • ein offener Geist, der Begegnungen ohne vorgefasste Meinungen ermöglicht
  • ein offenes Herz, das dem Anliegen des Gegenübers Raum schenkt sowie
  • Verbundenheit, die sich im wohlwollenden Zuhören und achtsamen Sprechen ausdrückt

Diese Qualitäten bilden die Grundlage meiner Gespräche mit Menschen, die mit ihrem Anliegen auf mich zukommen -, unabhängig davon, ob diese persönlich oder telefonisch stattfinden. Daraus erwächst eine sehr beglückende Zusammenarbeit, in der sich die Menschen mit ihrem Herzensanliegen gesehen und angenommen fühlen und die zu wunderbaren Ergebnissen führt.

Vielen Dank an Martina Seifert, die den Heilnetz-Fragebogen so wunderbar persönlich beantwortet hat.

Wer mehr wissen will...

Martina Seifert ist natürlich nicht nur als Redakteurin im Heilnetz präsent, sondern auch