Feministische Medizin in Not

Das Frauengesundheitszentrum braucht Unterstützung

(c) FFGZ
12. Dezember 2023 von Conny Dollbaum-Paulsen

Seit vielen Jahren veröffentlichen wir an dieser Stelle Artikel vom Feministischen Frauengesundheits-Zentrum in Berlin – wir tun das, weil die Inhalte uns überzeugen. Das FFGZ widmet sich seit fast 50 Jahren der Erforschung frauenspezifischer Gesundheitsaspekte und ganz sicher trägt diese konsequent feministische Arbeit maßgeblich dazu bei, Frauengesundheit in verschiedenen Bereichen in den Blick zu nehmen.

Kurz vor dem 50jährigen Jubiläum sind die Nachrichten aus Berlin Besorgnis erregend – dazu gibt es einen Presstext, den wir weiter unten veröffentlichen. Appelle sind nicht so unsere typische Ausdrucksform, aber in diesem Fall bitten wir von Herzen darum, den einen oder anderen Euro auf den Weg nach Berlin zu schicken. Und dafür zu sorgen, dass viele Frauen um die Bedrohung wissen – und erfahren, dass wahrscheinlich jede differenzierter Behandlung aus Frauensicht indirekt mit dem Wirken des FFGZ zu tun hat.

Solidarität jetzt!

Liebe Freund*innen und Nutzer*innen des FFGZs, liebe Kolleg*innen und Weggefährt*innen,

uns ist leider momentan gar nicht so festlich zu Mute, denn die Zukunft des FFGZs ist aktuell bedroht.

Die Zeiten sind, wie Sie wissen, auf vielen Ebenen krisenhaft und das ging am FFGZ nicht spurlos vorbei. Diejenigen von Ihnen, die das FFGZ schon lange kennen wissen auch: wir lassen uns nicht so leicht unterkriegen. Wir haben viele Höhen und Tiefen erfahren und so manche Krise überlebt.

Seit 50 Jahren setzt sich das FFGZ für die Belange von hilfesuchenden Menschen ein, die Unterstützung und Orientierung im Gesundheitssystem benötigen. Seit all der Zeit gehen wir auf die Straße und setzen uns mit politischen Akteur*innen auseinander, um den Blick auf Gesundheit feministisch zu schärfen.

Wir sind ein Schutzraum für Frauen in schwierigen Lebenssituationen, z.B. bei Langzeitfolgen nach sexualisierter Gewalt oder Erwerbslosigkeit und für geflüchtete Frauen. Wir stärken Frauen in ihrer Kompetenz für ihre eigene körperliche und seelische Gesundheit.

Bei gynäkologischen und/oder systemischen Erkrankungen wie Endometriose, Myomen, Zyklusbeschwerden, Zellveränderungen am Gebärmutterhals, Vaginalinfektionen, Schilddrüsenbeschwerden oder bei Fragen zu den Wechseljahren fühlen sich viele Frauen allein gelassen und ratlos.

Mit Beratungen, Vorträgen und Veröffentlichungen ermöglichen wir Frauen, informierte Entscheidungen bezüglich ihrer Gesundheit zu treffen - unnötige Medikationen und Eingriffe können oft vermieden werden. Wir eröffnen ganzheitliche Handlungsmöglichkeiten und vermitteln Hilfe zur Selbsthilfe.

Nächstes Jahr wird das FFGZ 50 Jahre alt! Eigentlich ein Grund zu feiern.

Dennoch müssen wir aktuell folgenden Herausforderungen bewältigen:

  • Zu geringe Finanzierung durch den Berliner Senat - wie viele Berliner Projekte wird auch das FFGZ durch den Senat teilfinanziert.Leider ist diese nicht ausreichend und was in Zukunft bei steigenden Kosten möglich sein wird, ist völlig ungewiss.

  • Publikation von unabhängigen Gesundheitsinformationen

Aufgrund der prekären finanziellen Lage war es für viele clio – Leser*innen nicht möglich, die Abonnements aufrecht zu erhalten. Kündigungen der clio – Abos und ein Einbruch des Vertriebs von Printmedien wie der clio – Zeitschrift und unserer Broschüren sind die spürbare Folge. Gleichzeitig gibt es ein Anstieg der Herstellungskosten.

Diese Informationsquellen sind für eine aufgeklärte Frauengesundheit unverzichtbar und dürfen nicht verloren gehen.

  • Mieterhöhung und Berliner Wohnungsmarkt

Die schwierige Lage sozialer Projekte auf dem Wohnungsmarkt macht sich gerade jetzt stark bemerkbar. Auch wir müssen eine enorme Miterhöhung auffangen.

Während sich die politische Lage zuspitzt und sich die gesundheitliche Situation von vielen Frauen, queeren Menschen und weiteren marginalisierten Gruppen in den letzten Jahren drastisch verschlechtert, kämpfen wir um das Weiterleben des FFGZS. Dabei benötigen wir eigentlich all unsere Kraft um den aktuellen Zuständen etwas entgegen zu setzen.

Was können Sie machen?

  • Spenden Sie!

Bank für Sozialwirtschaft:

IBAN DE271002 0500 0003 3614 00

Für Ihre Spende stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

  • Unterstützen Sie unsere Publikationen, wie die clio – Zeitschrift und unsere Broschüren!

Schließen Sie ein ABO ab, verschenken Sie ABOs, bestellen Sie unsere neuen, hübschen Kombi-Päckchen! Ein tolles Weihnachtsgeschenk!

  • Empfehlen Sie uns weiter!

Geben Sie unsere Flyer an Freund*innen und Bekannte, hinterlegen Sie diese in der ärztlichen Praxis, Bibliothek oder Yogastudio ihres Vertrauens, betreiben Sie Mund zu Mund Propaganda oder teilen Sie unsere Inhalte auf sozialen Medien

  • Und zu guter Letzt: Nutzen Sie unsere Angebote!

Kommen zu unseren Veranstaltungen oder schreiben Sie uns, wenn Sie Fragen zu unserem Angebot haben.

Feministische Solidarität und Zusammenhalt ist das, was wir alle in diesen Zeiten brauchen.

Wir danken allen, die uns helfen, diese Arbeit fortsetzen zu können und wünschen viel Kraft für diese herausfordernde Zeit und ein gutes neues Jahr,

Ihr FFGZ