g@together!

Die Welt verändert sich durch Kinder: Die Jörg-Reker-Stiftung

© Robert Kneschke-fotolia.com
22. Januar 2014 von Conny Dollbaum-Paulsen

Wenn sich in einem offenen (Gesellschafts-)System etwas verändern muss, weil die Bedingungen für (zu) viele Beteiligte unheilsam geworden sind, beginnen meist Einzelne, nach Lösungen zu suchen.
Jörg Reker und Sonja Pohlmeier sind zwei, die schon mal angefangen haben, zukunftstaugliche Boote zu bauen, mit denen neue Ufer bereist werden können.

Ausgelöst durch verschiedene Impulse entstanden in Jörg Reker, der damals als Unternehmer noch mitten im ganz normalen, von Wettbewerb bestimmten Wirtschaftsleben stand, folgende Fragen:

  1. Wo lernen Menschen eigentlich "Eltern" zu sein?
  2. Wie geht Schule so, dass Kinder ihre Potenziale zum eigenen Wohl und zum Wohl des Ganzen entwickeln können?
  3. Wie geht ein neues Miteinander, bei dem wir unsere Fähigkeiten hilfreich für alle einsetzen?
  4. Und vor allem: Wo kann, soll und muss mit diesen Fragen gearbeitet werden?

Das sind gute Fragen! Und gute Fragen führen oft weiter als fertige Antworten.
Eine Antwort war allerdings schnell gefunden: Schulen und Familien müssen das Ziel dieser Arbeit sein.

Und damit stand die nächste Frage für Jörg Reker und Sonja Pohlmeier direkt im Raum: Wie können wir Schulen und Familien unterstützen, um dort gemeinsam mit lernlustigen Kindern, neugierigen Eltern und kompetenten LehrerInnen "Gemeinsinniges" zu vermitteln?
Schulen sind öffentlich finanzierte Einrichtungen, die im Normalfall nicht mit Anbietern aus dem Wirtschaftsleben zusammenarbeiten (dürfen). Es galt, ganz im Sinne der Grundidee, das erste Hindernis, so kreativ wie möglich als Herausforderung zu begreifen. Es galt, eine Möglichkeit zu finden, die sowohl dem Anspruch der Form als auch den finanziellen Budgets notorisch klammer Schulen gerecht wurde. Die Lösung hieß: Jörg-Reker-Stiftung .
Stiftungen sind einem Inhalt und dem damit verbundenen Ziel verpflichtet ( in der Stiftungssprache heißt das "Zweck") und haben die angenehme Pflicht, für dessen Umsetzung ganz banal und ganz pragmatisch Geld zur Verfügung zu stellen. Als nicht Gewinn orientierte Unternehmen haben sie eine weitere hilfreiche Eigenschaft: Sie sind als Projekt-Partner öffentlicher Einrichtungen gern gesehen.

Ein Projekt wie g@together zeigt anschaulich, was Sinn und Zweck dieser Stiftung ist: In einem extra eingerichteten Schulfach, das den Namen g@together trägt, lernen Kinder, wie sich Gemeinschaftsgefühl entwickelt, was jedes einzelne Kind dazu beiträgt und was es heißt, Verantwortung für sich selbst und für die Gruppe zu übernehmen. Die Trainer der Stiftung begleiten Lehrende und Kinder mit entsprechenden Materialien, Impulsen und Hilfestellungen.
Das Basismodul über 10 Unterrichtsstunden kann bei Bedarf komplett über die Stiftung finanziert werden - nur dadurch wird ein ungewöhnliches Projekt erst möglich.
Entschließen sich Schule, Eltern und Kinder für eine Fortsetzung, stehen auch hier die Ressourcen der Jörg-Reker-Stiftung als Hilfestellung für Finanzengpässe auf Schul- oder Elternseite nach Absprache zur Verfügung.

Die Stiftung ist übrigens in guter Gesellschaft: Gerald Hüther ist begeistert von der Arbeit und war letztes Jahr zu einem Vortrag in Schloß Holte, die Peter-Gläsel-Stiftung in Detmold, die mit b-wusst ( siehe Heilnetz-Artikel von Petra Jastro) letztes Jahr ein Projekt für Nachhaltigkeit und Ökologie in Detmold initiiert hat, ist als Kooperationspartner im Gespräch.

Ein weiteres Projekt der Stiftung:
Die Gesamtschule in Bad Driburg/ Altenbeken arbeitete mit der Jörg-Reker-Stiftung in der Gründungsphase (und bis heute darüber hinaus) zusammen - das Profil der Schule zeigt, wie gut sich die Umsetzung der Ideen entwickelt hat.
Als Grundimpuls fuhr das LehrerInnenkollegium übrigens gemeinsam und auf Kosten der Stiftung zur "Vorzeigeschule", SBZ-Schule in Berlin. Dort ließen sich alle gern mit dem Virus von Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und freudigem Lernen sozusagen infizieren und trugen vieles davon in die eigen Schule nach Ostwestfalen.

Es ist gut, dass Menschen wie Jörg Reker und Sonja Pohlmeier ihren Mut, ihre Kompetenz und ihre Lust auf Veränderung so engagiert verschenken und teilen.
Heilnetz wünscht allen daran Beteiligten viel Gutes.

Alle Infos finden Sie natürlich auf der Stiftungshomepage: www.reker-stiftung.de