Homöopathie-Forschung

Forschungsergebnisse: Mehr als ein Placebo

18. August 2022 von Conny Dollbaum-Paulsen

Der Ruf nach Evidenz basierter Medizin ist unter Nicht-Alternativmediziner*innen laut – Methoden und Mittel, die ohne wissenschaftlichen Nachweis sind (Säule 1 der EBM), sollen zukünftig keine Chance haben, von Krankenkassen bezahlt und ärztlich ausgeübt zu werden.

Aus diesem Grund sind wissenschaftliche Studien zu Naturheilkunde, Homöopathie, TCM und anderer Methoden aus der Erfahrungsheilkunde von enormer Bedeutung für die weitere Entwicklung unseres Gesundheitssystems. Wir werden nicht umhinkommen, der Naturwissenschaft mit den eigenen Mitteln zu zeigen, dass Globuli, Nadeln und Meridiane therapeutisch wirksam sind.

Die Wissenschaft hat festgestellt...

Jede Studie, die darauf angelegt ist, die Wirksamkeit komplementärmedizinischer Therapeutika und Anwendungen zu untersuchen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Manche Verfahren können schlecht in die Einzelteile einer naturwissenschaftlichen Forschungsreihe zerlegt werden, da ja gerade die Wirkung auf mehreren Ebenen ein wichtiger Bestandteil ganzheitlicher Heilansätze ist. Klassische Studien werden der Komplexität des Lebendigen ja immer nur modellhaft gerecht – und das zeigt sich bei Studien zu Homöopathie und Naturheilkunde oft in schmerzlicher Weise.

Aber: es gibt sie, die Studien, die auf dem Boden der Wissenschaft angelegt und ausgeführt werden und die zeigen: Die Wirkung der energetischen Impulse ist signifikant. Der Berufsverband der Homöopath*innen veröffentlicht deshalb regelmäßig Ergebnisse aus der weltweit aktiven Homöopathie-Forschung.

Aktuell geht es um zwei Studien aus Israel – geforscht wurde zur homöopathischen Behandlung des Prämenstruellen Syndroms sowie zur homöopathischen Nachbehandlung bei Mamma-Ca – beide Studien zeigen, dass es sich bei der Wirkung nicht um einen Placebo-Effekt handeln kann, der ja im Rahmen der Diskussion immer wieder als alleiniger Wirkfaktor unterstellt wird.

Zu den Studien:
https://www.homoeopathie-online.info/studien-belegen-wirkung-homoeopathie/

Evidenzbasiert?

Evidenzbasierte Medizin beruht übrigens auf drei Säulen: neben der wissenschaftlich bestätigten Wirksamkeit müssen die Erfahrung und Expertise der Therapeut*in mit der Methode UND, sehr wichtig, die subjektive Erfahrung der Patient*in mit einbezogen werden. Vor allem der letzte Punkt wird bei den meisten schulmedizinischen Anwendungen wenig bis gar nicht berücksichtigt, was Ergebnisse vermutlich deutlicher verfälscht als der wissenschaftlich erbrachte Nachweis.

Warum das so ist? Die Salutogenese-Forschung zeigt eindeutig: wenn Patient*innen das subjektiv davon überzeugt sind, mit der genau passenden Methode behandelt zu werden (Voraussetzung: sie ist ihnen verständlich erklärt worden), beeinflusst das die Wirksamkeit signifikant. Umgekehrt gilt übrigens auch: wer Angst oder das Gefühl hat, falsch behandelt zu werden, wird mit wenig oder gar falschen Wirkungen zu tun haben.

Die innere Einstellung der Patient*innen wird, trotz guter Forschungslage dahingehend, nach wie vor zu wenig berücksichtigt, auch und gerade in der hochgelobten EBM.

Mehr dazu unter:

Was ist EBM eigentlich: https://www.heilnetz.de/news/evidenz-basierte-medizin.html

Die Tücken der EBM: https://www.heilnetz.de/news/ist-evidenz-basierte-medizin-gut.html