Krebsfrüherkennung für Frauen

Ein Update

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9. Juni 2020 von Feministisches FrauenGesundheits

Für die allermeisten (noch) unbemerkt, gibt es seit dem 1. Januar 2020 bedeutende Veränderungen im sogenannten Screening, vielen bekannt als „Krebsvorsorge“ am Gebärmutterhals. Im Lauf des Jahres 2020 werden Frauen zwischen 20 und 65 Jahren ein Einladungsschreiben ihrer Krankenkasse dazu erhalten, mit einer Info-Broschüre für Frauen von 20 bis 34 und einer für Frauen von 35 bis 65 Jahre.

Die Teilnahme ist nach wie vor freiwillig. Für beide Zielgruppen gibt es ein unterschiedliches Vorgehen. Es wird einen neuen Umgang im Angebot von Pap-Abstrich in Kombination mit dem HPV-Test geben, der sogenannten Co-Testung, für Frauen ab 35.

Das Immunsystem spielt auch eine zentrale Rolle bei dem Schwerpunktthema, das wir in clio 90 aufgreifen - der Gesundheit von Gebärmutter und Gebärmutterhals. Es geht um die Frage, welche Faktoren sie und ihn beeinflussen und welche zu Zellveränderungen führen können.

Gebärmutterhalskrebs steht in Deutschland zwar nur an 13. Stelle aller Krebserkrankungen bei Frauen, könnte aber noch seltener auftreten, wenn Ursachen und Risikofaktoren bekannter wären und besser kommuniziert würden. Dies wird nun angegangen, wir greifen diese Neuerungen auf und stellen sie vor.

Infos: Gebärmutterhals

Wir stellen die Neuerungen vor und eine Wissenschaftlerin aus dem Medizinbereich gibt eine Einschätzung.

Die Gesundheit des Gebärmutterhalses hängt von vielen verschiedenen Einflussfaktoren ab. Diese Einflüsse im Hinblick auf Schwangerschaft, Geburt und die folgende Zeit zu kennen und zu verstehen, hilft Frauen, ihren Gebärmutterhals zu stärken, die Risiken einzuschätzen und eventuell zu vermeiden – eine Hebamme thematisiert die Zusammenhänge.

Immer noch gibt es große Unkenntnis, was Zellveränderungen am Gebärmutterhals angeht, was sie verursachen kann und welche Rolle Humane Papilloma Viren (HPV) dabei spielen. Ebenso dazu, dass Zellveränderungen sich in den allermeisten Fällen wieder normalisieren und sich nur in den seltensten Fällen – unerkannt – zu einem Gebärmutterhalskrebs entwickeln können. In dieser Ausgabe finden sich viele Informationen zum aktuellen Umgang bzgl. der schulmedizinischen Diagnostik und Therapie im Falle von Zellveränderungen am Gebärmutterhals. Darüber hinaus stellt eine Heilpraktikerin den naturheilkundlichen Umgang und ganzheitliche Behandlungsansätze vor.

Viele, gerade jüngere Frauen erwarten sich von einem HPV-Test wichtige Erkenntnisse, sind jedoch bei einem positiven Ergebnis häufig verunsichert, wie er einzuschätzen ist. clio thematisiert, wann ein HPV-Test sinnvoll eingesetzt werden kann und wann nicht.

Um die Entwicklung eines Gebärmutterhalskrebses in ferner Zukunft zu verhindern, wird seit mehr als zehn Jahren für die HPV-Impfung geworben. Die Impfung wird inzwischen über die Zielgruppe, nämlich Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14, hinaus Frauen jeglichen Alters angeboten. clio stellt aktuelle Fakten, Studienergebnisse und eine Einschätzung zur HPV-Impfung vor.

Gebärmutterkörperkrebs

In der Gynäkologie ist es üblich, Frauen nach den Wechseljahren einen vaginalen Ultraschall als IGeL-Leistung anzubieten, um zu prüfen, wie dick die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut ist. Ab einem bestimmten Aufbau der Schleimhaut gilt das Risiko eines Gebärmutterkörperkrebses als erhöht. Der IGeL-Monitor bewertet das als „negativ“. Eine Gynäkologin thematisiert das in dem Artikel „Früherkennung von Gebärmutterkörperkrebs – Der vaginale Ultraschall?“

Zwei Osteopathinnen und Heilpraktikerinnen stellen ihre Studie „Können osteopathische Behandlungen die Schmerzen und die subjektive Lebensqualität von Frauen mit Vulvodynie beeinflussen?“ vor. Vulvodynie ist eine weitgehend unbekannte Erkrankung. Selbst erfahrene GynäkologInnen sehen sie als eine sehr seltene Erkrankung, mit der sie in ihrer Praxis bisher nicht konfrontiert wurden. Dem gegenüber besagen Untersuchungen aus den USA, dass ca. 16% aller US-Amerikanerinnen mindestens einmal in ihrem Leben an chronischen Schmerzen in der Vulva leiden, wobei die Dunkelziffer aufgrund von Schamgefühlen und Fehldiagnosen sehr hoch sein dürfte.

clio greift in bewährter Art diese Themen auf und stellt aktuelle Informationen und ganzheitliche Ansätze im Umgang vor.

Ein Artikel von
Feministisches FrauenGesundheitsZentrum e.V