Magazin Werde
Im ganzheitlichen Magazin-Dschungel
In einem Bahnhofsbuchladen vor dem Regal der Gesundheits- und Lifestyle-Magazine zu stehen, ist ähnlich herausfordernd, wie im Supermarkt ein ganz normales Päckchen Butter kaufen zu wollen. Mensch wird vom Angebot erschlagen. Wie trenne ich Spreu vom Weizen, also die Magazine, die eher auf den Gesundheits-Zug aufspringen, weil der lukrativ ist, von denen, die wirklich mit den Inhalten in der Tiefe verbunden sind? Diese kleine, unregelmäßige Magazin-Vorstellungs-Reihe ist ein Versuch, im Dschungel einen Pfad zu finden.
Möge es nützen.
Das Thema von Werde - Lebe das Leben
Unterschiedlich, das Frühlingsheft beschäftigt sich mit Mode und der Frage, wie Kleidung ökologisch und fair hergestellt werden kann. Außerdem geht es u.a. um ökologische Landwirtschaft in der Toskana, die Gründung und Bestellung eines anthroposophischen Bauernhofes in Serbien, um Fenchel und eine wildwüchsige Gartenanlage. Auf den ersten Blick mag das nicht direkt mit Gesundheit im engeren Sinne zu tun haben – auf den zweiten Blick wird aber deutlich, wie eng unser eigenes Wohlbefinden mit dem Wohlbefinden unserer Umgebung verbunden ist.
In der Selbstdarstellung heißt es dazu:
Das Magazin für die leise Revolution
In jeder Ausgabe erzählt Werde von Menschen, die die Welt in wirkungsvollen Schritten zu einem besseren und gesünderen Ort machen. Wir erzählen von ihrer Haltung, ihren Werten, ihrem Mut, ihren Entscheidungen und ihren Lebensweisen. In sozial und ökologisch herausfordernden Zeiten sucht Werde Geschichten des positiven Wandels.
Das Besondere von Werde
Werde - Lebe das Leben ist sehr sehr schön gemacht – es ist ein Bilderbuch-Magazin, zurückgenommen fotografiert, eher leise als laut im Ausdruck, in jedem Fall ästhetisch aus einem Guss und dadurch angenehm zu lesen. Die im Heft erzählten Geschichten sind durch und durch ermutigend – sie erzählen von Menschen, die sich jenseits von Mainstream und Marketing für Wege entscheiden, die sinnvoll, ökologisch und im besten Sinne enkeltauglich sind.
Sehr toll auch die Großstadtgeschichte über Tel Aviv – wie bunt, ökologisch, friedlich, multikulturell und urban-verrückt es dort zugeht, wusste ich bis dahin nicht.
Sehr inspirierend ist auch der philosophische Artikel zur „Sicht auf das gute Leben“, der ebenso klug wie pragmatisch Tipps gibt, wie wir alle gut leben können, ohne zu viel Müll, ob geistig oder materieller Art, zu hinterlassen.
Empfehlenswert ist Werde, weil:
Es kann gar nicht genug ermutigende Geschichten über Menschen geben – denn es sind ja immer Einzelne, die zeigen, was geht, wenn wir nur beginnen zu handeln und unsere Zeit nicht mit Lamentieren vertun.
Ein bisschen überhöht gesprochen: Hier findet das Wahre, Gute und Schöne Platz, nach dem wir uns immer und überall sehnen – und das ist gut zu wissen.
Jede am Kiosk gekaufte Ausgabe unterstützt die Bio-Boden-Genossenschaft, die sich dafür einsetzt, Boden ökologisch zu bewirtschaften.
Werde ist empfehlenswert für:
Magazin-Liebhaber*innen, Öko- und Biosympathisant*innen, Pionier*innen, Eltern, Junge, Mittelalte, Ältere und Alte die sich an Projekten erfreuen, die die Welt ein bisschen gesünder machen.
Big Points:
Das Magazin ist auf Umweltschutzpapier gedruckt, es enthält wenig Werbung und viele auch sehr „brauchbare“ Infos zu den einzelnen Themen – das gibt 5 Heilnetz-Punkte
Werde – Lebe das Leben
Erscheint vier Mal im Jahr
Preis: € 5,70
P.S.: Gut zu wissen, oder?
Werde - Lebe das Leben wird von Weleda unterstützt – das hat mich zunächst irritiert, weil ich es schwierig finde, wenn Firmeninteressen und Journalistisches miteinander verbunden werden. Solange die Inhalte allerdings so präsentiert und recherchiert werden, wie dies aktuell ganz offensichtlich der Fall ist, bin ich geneigt, mich zu freuen, dass durch die Unterstützung ein Magazin mit hohem Niveau ermöglicht wird.