Schreiben als Entgiftung - der Seele
Aus der Seele schreiben...
Das alte Jahr liegt hinter mir und ich schaue zufrieden und dankbar zurück. Mit Neugier und einer Spur Besorgnis sehe ich in die Zukunft, denn im neuen Jahr stehen einige Veränderungen an. Nein, nicht solche, wie sie zum Jahreswechsel getroffen werden, sondern große Themen, die bewegt werden müssen. Zweifel und Zuversicht reichen sich die Hand, steigen auf und ab und haben zahlreiche Gedanken im Gepäck. Die immerwährenden Spiralen hinterlassen allerlei Gedankenmüll und wirbeln durch die Unruhe, die sie in meinem Inneren verbreiten, längst Verstaubtes aus den Ecken auf. Das Hin und Her hält Wochen an und belastet nicht nur meine Seele, sondern mit den „Schlacken“, die es produziert auch meinen Körper. Ich schlafe schlecht, bin angestrengt, genervt und angespannt. Zunehmend fühle ich mich kraftloser, energieärmer und habe das Gefühl, als würde der Gedankenmüll meinen Geweben zu schaffen machen, sich dort einnisten und sie versotten lassen.
Worte gegen seelische Verstopfung
Natürlich habe ich mit Freunden geredet, die Themen angesprochen, doch den Raum den mein inneres Chaos eigentlich bräuchte, habe ich nirgendwo gefunden. Ich fühle mich voll, verstopft, gedämpft und lustlos obendrein. Ich frage mich, wohin ich mit den angestauten Emotionen, Gedanken und Fragen soll - wie ich ihnen begegnen kann. Ginge es um meinen Körper, so hätte ich längst eine Lösung gefunden. Ich würde Fasten, eine Entsäuerungs- oder Entschlackungskur machen und schon wäre ich die Schadstoffe wieder los. Doch was mache ich mit meiner Seele – wie kann ich ihr helfen, sie entlasten?
Schreib was...
Ich denke - noch mehr Gedanken – und dann kommt mir die zündende Idee: „Schreib-WAS!“ - bring all das zu Papier, was dich verstopft, versottet, dein Inneres schwer macht, dich langsam und schleichend „vergiftet“. Allen Widerständen zum Trotz, nicht die richtigen Worte zu finden, greife ich zu Stift und Papier. So als hätte man einen Schalter auf „ON“ gedrückt, gleiten meine Finger fast leichtfüßig über das Blatt. Die Worte fließen aus mir heraus, als hätten sie nur darauf gewartet endlich den Raum zu bekommen, den sie brauchen, um sich zu entfalten. Unsortiert zunächst, ziellos und doch einen stetigen Drang folgend, breitet sich mein Inneres vor mir aus, strukturiert sich, klärt sich und reinigt mich. Wie befreit fühle ich mich, als ich die eng beschriebenen Blätter in Händen halte. Erleichtert, durchlüftet, heiter, locker und dankbar, mir selbst den Raum gegeben zu haben. Es sind meine Worte, die meine Beachtung finden, meinem Selbst Ausdruck verleihen und ohne Wertung einen Weg gefunden haben, meine Seele zu entlasten. Und zu meiner Überraschung und Freude scheint das Thema, das mich eingangs beunruhigte und mir zahllose Gedanken bescherte nun viel klarer - geklärter und die Besorgnis ist einem Vertrauen gewichen, auf das ich bauen kann.
Glückliches Schreiben?
„Schreiben macht glücklich!“, soviel wird mir augenblicklich klar. Eigentlich wusste ich es schon immer – ich hatte es wohl vergessen, doch nun nehme ich mir fest vor am Ball zu bleiben, mir schreibend selbst zu begegnen und das Schreiben zu einem festen Bestandteil meines Selbstausdrucks werden zu lassen.
„Schreib-WAS! Mehr dazu unter: www.schreib-vielfalt.de
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