Versorgungsnotstand Endometriose
Es gibt viel zu tun!
Aufgrund der allgemeinen Krise im Gesundheitsversorgungssystem ist eine Verbesserung der Versorgung der Betroffenen nicht in Sicht, eher das Gegenteil: Es gibt keine Termine, keine Zeit in der Sprechstunde und zu wenig Expertise.
Betroffene sagen nein zu dieser Situation und fordern ein umfassendes Forschungs- und Behandlungsprogramm für Endometriose, bei dessen Entwicklung auch die Betroffenen einbezogen werden müssen.
Obwohl geschätzt eine von zehn Frauen im Laufe ihrer reproduktiven Lebenszeit an Endometriose erkrankt, dauert es immer noch bis zu zehn Jahren, bis die richtige Diagnose gestellt wird, denn die Schmerzen werden oft in der gynäkologischen Praxis verharmlost oder als normal dargestellt. Offensichtlich gibt es großen Fortbildungsbedarf. Auch nach einer Diagnose stehen die Betroffenen zu oft allein da und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Die niedergelassenen Gynäkolog*innen und Kliniken haben zu wenige Kenntnisse und berücksichtigen nicht die umfassende Beeinträchtigung des Lebens durch diese Erkrankung.
Die Lebensqualität der oft jungen Frauen ist erheblich eingeschränkt, denn es entstehen durch entzündetes Gewebe und Verwachsungen neben den Unterbauchschmerzen auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Die Fruchtbarkeit kann u.a. aufgrund verschleppter Behandlung eingeschränkt sein.
Kein Geld für Endometriose-Behandlung
Betroffene dürfen dies nicht länger hinnehmen, denn mittlerweile stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Um herausfinden, was jeweils gebraucht wird, ist eine interdisziplinäre Beratung erforderlich, auch die zertifizierten Endometriosezentren müssen sich dahingehend öffnen. Viele Betroffene wünschen sich psychologische Unterstützung. Dafür braucht es aber ein anderes Finanzierungsmodell, denn das alles erfordert Zeit, die bisher nicht vergütet wird.
Anlaufstellen zur Unterstützung und Beratung sind aktuell die Frauengesundheitszentren und die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. Es gibt auch weitere Selbsthilfegruppen in Deutschland, die gemeinsam eine Verbesserung fordern. Zur medizinischen Behandlung stehen bundesweit zertifizierte Endometriosezentren zur Verfügung. Heute gibt es gute Erfolge mit ganzheitlichen Behandlungsmethoden, die Mut machen.
Links zum Thema
- Bundesverband der Frauengesundheitszentren: www.frauengesundheitszentren.de
- Nationales Netzwerk Frauen & Gesundheit: www.nationales-netzwerk-frauengesundheit.de
Ein Artikel von
Feministisches FrauenGesundheitsZentrum e.V
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