Warum altern wir?

Exkurs in Gen und Zelle

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28. Juni 2021 von Rudolf Hege

Möglichst lange gesund zu bleiben, ist ein Wunsch vieler Menschen. Inzwischen weiß man über die Vorgänge, die uns altern lassen, immer besser Bescheid. Vereinfacht ausgedrückt sind es zwei Faktoren, die den Alterungsprozess beeinflussen: Die Gene – und die Zellentgiftung/Zellschädigung.

Unsere Zellen teilen sich ständig, verbrauchte oder kranke Zellen werden durch gesunde, frische ersetzt. Allerdings funktioniert das nicht unendlich. Unsere Gene verfügen über eine Art eingebauten „Verschleiß“. Konkret sind das die so genannten Telomere, die als Anhängsel unserer Chromosomen ihre Lebensdauer steuern. Wer bei der Bundeswehr war, kennt vielleicht noch den Brauch, dass man für die letzten 100 Tage der Wehrpflicht ein Maßband hatte – und jeden Tag wurde 1 cm davon abgeschnitten…

Die Telomere funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Bei jeder Zellteilung wird ein Stückchen davon verbraucht. Menschliche Zellen können sich etwa 50-80 mal teilen, d.h. von ihren Telomeren wird jedes Mal ein Stückchen verbraucht. Ist nichts mehr übrig, kann sich die Zelle nicht mehr teilen und stirbt letztlich endgültig ab.

Auf diese Art verhindert der Organismus, dass alte Zellen sich weiter teilen – und dabei immer mehr Fehler übertragen werden, was beispielsweise bei der Krebsentstehung eine Rolle spielt.

Verschiedene Faktoren können diesen Prozess beeinflussen:

Die Zellschädigung („Schaden- bzw. Verbrauchstheorie“)

  1. Je mehr Zellteilungen notwendig sind, desto schneller verbrauchen sich auch die Telomere. D.h. wenn Zellen häufig geschädigt werden (z.B. durch Rauch, Chemikalien, Strahlen, Infekte etc.) müssen sie häufiger ausgetauscht werden – und desto schneller geht das Zellteilungsmaterial aus. Das bedeutet: Eine schädliche Lebensweise lässt uns schneller altern. Ist wie im Auto: Je schneller und aggressiver man fährt, desto schneller ist der Tank leer. Aber ein Auto kann man nachtanken, Zellen nicht…
  2. Aus Tierversuchen weiß man, dass Nahrungskarenz (Fasten bzw. dauerhaft niedrige Nahrungsaufnahme) tatsächlich die Lebensdauer der Telomere verlängert – um bis zu 30%, verglichen mit Versuchstieren, die essen durften, wie sie wollten.
  3. Bestimmte Stoffe wie das Resveratrol (z.B. aus Traubenschalen (Rotwein) oder Knöterich) haben ebenfalls eine Telomere-schützende Wirkung.

https://www.youtube.com/watch?v=S6Jjlc7VUSs

Der zweite große Einflussfaktor ist die Zellentgiftung.

Im Grunde hängt das natürlich mit dem ersten Faktor – der Zellteilung – zusammen. Je schlechter sich eine Zelle „entgiften“ kann, desto früher muss sie ersetzt werden, wodurch sich wiederum die Gesamtzahl der Zellteilungen verringert bzw. früher verbraucht. Aber auch: Je mehr eine Zelle durch Stoffwechsel und „Gifte“ belastet wird, desto schneller stößt sie an ihre Entgiftungsgrenzen

Auch jede Zelle hat einen Stoffwechsel. Bei diesem „Verdauungsprozess“ fallen Abfallstoffe an, die von der Zelle beseitigt werden müssen. Dafür hat sie einige Möglichkeiten – und eine davon ist die Autophagie, d.h. die Zelle baut ihre eigenen Abfallprodukte oder defekte Zellbestandteile ab – eine Art Selbstreinigung.

Diese Autophagie funktioniert bei jungen Zellen besser als bei alten. Und daher nehmen mit zunehmendem Alter des Organismus auch dessen Entgiftungsmöglichkeiten ab. Man kann diesen Prozess beeinflussen: Entweder sorgt man dafür, dass der Organismus weniger entgiften muss, lebt also gesünder (nicht rauchen, wenig Alkohol, möglichst keine Medikamente, ausreichend Bewegung, guter Schlaf und Entspannung) und/oder man hilft den Zellen bei der Entgiftung.

EINE Möglichkeit dazu ist das Spermidin. Das ist ein körpereigener Stoff, der die Autophagie der Zellen – also die Selbstreinigung – anregt bzw. unterstützt.

Dieses Spermidin nimmt mit zunehmendem Alter ab. Da es aber auch in verschiedenen Nahrungsmitteln vorkommt, kann man den sinkenden Spiegel durch entsprechende Zufuhr von außen verbessern.

Den höchsten Gehalt an Spermidin haben Weizenkeime, und unter diesen wiederum die fermentierten Weizenkeime „Vollgran®“. Diese enthalten 325mg/Kg. Empfohlen wird eine Spermidin-Zufuhr von etwa 5 mg/Tag. Weizenkeime enthalten viel Eiweiß, Vitamin E, B1,B6 und wenig Gluten.

Je nach Bezugsquelle kostet 1kg „Vollgran“ ab EUR 7,50 in Online-Apotheken. Zum Vergleich: Ein kommerzielles Spermidin-Produkt mit 60 Kapseln á 1mg kostet in Online-Apotheken ab 44 EUR aufwärts.

Die Vollgran-Keime sind wohlschmeckend und darüber hinaus eine gute Ballaststoffquelle. Ich nehme davon täglich 20g (etwa 2 EL) – pur – vor einer Mahlzeit. Das sind 6,5mg Spermidin. Auf die Art reicht eine Packung etwa 50 Tage. Kosten pro Tag = 0,15 EUR. Wollte ich das mit einem Pharmaprodukt vergleichen (s.o.) betrügen die Tageskosten 4,76 EUR (für 6,5mg).

Wie bei allen Nahrungsergänzungen gilt natürlich auch hier: Es handelt sich um kein Medikament. Es ist weder eine Sofortwirkung zu erwarten – noch ein Wunder. Es ist eine Unterstützung zum gesunden Leben und gesunden Altern, wenn man es dauerhaft in die Ernährung einbaut.

Exkurs zum Thema: Warum altern wir? https://www.youtube.com/watch?v=v9HfNOC1AJs

Ein Artikel von
Rudolf Hege

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