Zyklisch leben und arbeiten
Oder: Lass uns über deine Menstruation sprechen
Bis vor Kurzem stellte sich mir nur eine Frage: Will ich künftig nur noch vormittags oder weiterhin ganztags arbeiten? Ich merkte, dass dieses „Immer alles zur gleichen Zeit rund um die Uhr leisten“ mir immer weniger entsprach. So dachte ich, ich müsste mich entscheiden. Zwischen Vor- und Nachmittag. Als die Lösung schlechthin.
Bis ich auf meinen Zyklus gestoßen bin. Meine Menstruation, meine Tage, meine Periode, meine Blutung. Und die größere Weisheit dahinter.
Mein ganz eigener Zyklus. Der so nah mit mir verbunden ist und mit dem ich zugleich eingebunden bin in das größere zyklische Geschehen um mich – in Tag und Nacht, die Mondphasen, die Jahreszeiten.
Auf einmal...
Auf einmal beginne ich zu entdecken, dass es auch in mir einen inneren Frühling (nach der Blutung bis zum Eisprung), einen inneren Sommer (rund um den Eisprung), einen inneren Herbst (vor der Blutung) und einen inneren Winter (während der Blutung) gibt.
Dass mein Arbeiten, Leben und Lieben je nach innerer Jahreszeit unterschiedlich ist. Dass es so wertvoll ist, mir im inneren Winter Stille, Ruhe und Zeit für Rückzug und Regeneration zu nehmen. Dass ich im inneren Frühling unternehmungslustig bin wie sonst nicht im Monat. Dass im inneren Sommer rund um den Eisprung Projekte auf einmal ganz zackig in der Welt sind und es im inneren Herbst gut ist, Klarschiff zu machen.
Auf einmal nähere ich mich zutiefst meinem Verbunden Sein mit mir. Meinem Rhythmus auf einer ganz körperlichen (und zugleich zutiefst spirituellen und ganz praktischen), urweiblichen Ebene.
Auf einmal wirkt die Frage nach „Vor- oder Nachmittag?“ so banal, so zu kurz gegriffen. Weil ich zu verstehen beginne, dass ich – besonders als Frau – noch einmal viel tiefer, vieler näher mit mir, zyklisch leben, arbeiten, wirken und entscheiden kann, als ich es bislang tue.
Es ist ein Wissen, ein Verbunden Sein, das gerade jetzt, zu dieser Zeit, an den unterschiedlichen Ecken wieder aufzubrechen beginnt. Es gibt Frauen, die sich in Roten Zelten treffen.
Solche, die von Tampons und Plastikbinden auf Menstruationstassen und -schwämmchen sowie Stoffbinden umsteigen. Frauen, die beginnen, mit ihrem Blut zu malen, Fäden zu färben oder (Blumen-)Samen zu säen.
Frauen, die wieder miteinander über dieses urweibliche Thema zu sprechen beginnen, in dem so viel Kraft steckt, folgen wir unserem monatlichen Rhythmus und so viel Anstrengung, Schmerz und Leid, tun wir es nicht.
Für mich ist es eine Forscherinnensreise, auf der ich noch zu Beginn unterwegs bin. Von der ich weiter berichten werde. Und auf der ich doch schon so viel Wertvolles entdeckt habe.
Was in mein Leben einfließt. Was in meinen Seminaren und Einzelsitzungen wirksam wird. Wie in meiner gesamten Art zu leben und zu arbeiten. Ebenfalls: Was mich inspiriert und begleitet auf meinem Weg. Einiges davon mag ich heute mit dir teilen. Vielleicht entdeckst du etwas besonders Wertvolles für dich darin. Einen (roten) Faden, den du aufnehmen magst.
Ein Blick in meine Schatzkiste:
Menstruation und zyklisches Wissen:
- Stoffbinden (mit über 25 Jahren Erfahrungen), Menstruationstassen und -schwämmchen sowie einen wunderbaren, ganzjährigen Zykluskalender „13 Monde – ein Frauenjahr erforschen“ zum Erforschen des eigenen Zyklus gibt es bei der deutschen Firma Kulmine.
- Zyklisches Wissen, Nährendes für die Tage vor und während der Blutung und Yonisalbe (= Vaginasalbe) findest du bei Josianne von Quittenduft. Besonders schön auch ihr Zyklusmandala und das Zyklusrad (kostenfrei, ähnlich den „13 Monden“, quasi im Kompaktformat).
Drei inspirierende Bücher zum Thema:
- „Töchter der Mondin“ von Cambra Skadé
- „Tanz mit dem Mond – Eine Anleitung für göttliche Tage für Mädchen und Frauen“ von DeAnna L’am
- „Meine Tage – Quelle weiblicher Kraft und Intuition“ von Gabriele Pröll (antiquarisch)
Für Schwangere, Mütter und alle Frauen, die wieder in Verbindung mit ihrem inneren Wissen leben wollen:
Vier wunderschöne, nährende Lieder fürs Frausein und für die unterschiedlichen Zeiten im Zyklus (von kraftvoll-wild bis sanft-nährend):
- „Welcome to this circle“ von The river’s voice
- „Circle of women“ von Nalini
- „Erde meine Mutter“ von Gila Antara
- „Beholding“ von Tina Malia
Vier inspirierende Filme:
- Rotes Zelt: Things we don’t talk about: Women’s stories from the Red Tent
- Alte Weise: For the next 7 generations
- Schönheit: Embrace – Du bist schön
- Geburt: Die sichere Geburt
Mögest du einen sanften Weg zurück in deine urweibliche Kraft, in dein Sosein und das, was du in dieser Welt leben und in sie einbringen möchtest finden.
Hast du noch ein wertvolles Buch, einen Film, eine Website oder anderes zu ergänzen, schreibe mir, ich freue mich.
Dieser Artikel erschien erstmalig auf www.newslichter.de - vielen Dank an Bettina Sahling und Sabrina Gundert, für die freundliche Zusammenarbeit.
Die Autorin
Sabrina Gundert begleitet Frauen mit ihren Coachings, Seminaren und Büchern auf dem Weg zurück zu sich selbst, in ihre Kraft und zu ihrer Essenz.
Und damit zu dem, was ihnen wirklich, wirklich wichtig ist.
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