Angst vor Demenz
Und was wir gegen beides tun können
Viele Menschen haben Angst vor dem geistigen Verfall, sei es durch Morbus Alzheimer oder „normale“ Demenz. Je älter wir werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, im Alter dement zu werden. Daher steigen die Erkrankungszahlen seit Jahren. Logisch: Wer mit 65 am Herzinfarkt stirbt, wird mit 85 nicht dement. Daher führt die steigende Lebenserwartung auch zu mehr Demenzerkrankungen.
Allerdings gibt es durchaus Möglichkeiten, dem geistigen Verfall – frühzeitig (!) – entgegenzuwirken. Frühzeitig deshalb, weil das Verhüten einer Erkrankung immer einfacher ist, als ihre spätere Behandlung. Bis heute gibt es keine wirklich effektiven Behandlungsmöglichkeiten bei Alzheimer. Man kann allenfalls das Fortschreiten etwas verzögern.
Demenz-Risiko senken durch Stoffwechselkontrolle
Daher ist es umso wichtiger, die Möglichkeiten zu nutzen, die es gibt, um das Risiko für die Erkrankung zu senken. Bei vielen dementen Gehirnen liegt beispielsweise eine Insulinresistenz vor, sie können Glucose schlecht zur Energieerzeugung verwenden. Die Ursache(n) liegen in einem gestörten Stoffwechsel, beispielsweise Diabetes. Aber auch bereits ohne manifesten Altersdiabetes kann eine Insulinresistenz vorliegen. Diese wird meist nicht erkannt, da im üblichen Blutbild nur der Nüchternblutzucker erfasst wird, allenfalls noch bei Verdacht auch der HbA1c (Langzeitzucker). Beide Werte können aber noch normal sein, wenn die Bauchspeicheldrüse „Überstunden“ macht und so den Blutzuckerspiegel im Normbereich hält, indem sie mehr Insulin ausschüttet.
Nur, auf Dauer hält sie das nicht durch – und dann gehen die Zuckerwerte plötzlich hoch: Der Diabetes ist da. Der hat sich aber schon lange vorher angekündigt, nur hat es keiner gemerkt. Ein Warnzeichen ist beispielsweise, wenn das Gewicht zunimmt – ohne, dass man an der Lebensweise (Ernährung u. Bewegung) etwas geändert hätte. Und kontrollieren kann man das im Blut, in dem man neben dem Nüchtern-Blutzucker auch das Nüchtern-Insulin bestimmt – und daraus den so genannten HOMA-Index ermittelt. Der sagt dann aus, ob bereits eine Insulinresistenz, also Diabetes-Vorstufe vorliegt oder ob der Stoffwechsel noch in Ordnung ist.
Unerkannte Entzündungsprozesse
Ein weiterer Faktor sind die so genannten „stillen Entzündungen“, also unterschwellige Entzündungsprozesse, die im Laufe der Zeit das Gewebe verändern. Daher empfiehlt die Naturheilkunde Wirkstoffe wie Curcumin und Boswellia (Weihrauch), aber auch eine ganze Reihe von anderen Naturstoffen, die bekanntermaßen antientzündlich wirken.
So kommt eine Übersichtsarbeit aus Indien zu folgender Schlussfolgerung: ZITAT „Curcumin als Antioxidans, entzündungshemmende und lipophile Wirkung verbessert die kognitiven Funktionen bei Patienten mit AD. Immer mehr Beweise deuten darauf hin, dass oxidativer Stress, freie Radikale, Beta-Amyloid, zerebrale Deregulierung durch Biometalltoxizität und abnorme Entzündungsreaktionen zum Schlüsselereignis in der Pathologie der Alzheimer-Krankheit beitragen. Aufgrund verschiedener Wirkungen von Curcumin, wie z. B. verringerte Beta-Amyloid-Plaques, verzögerter Abbau von Neuronen, Metallchelatbildung, entzündungshemmende, antioxidative und verringerte Mikrogliabildung, hat sich das Gesamtgedächtnis bei Patienten mit AD verbessert.“
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2781139/
Demenz durch Vitaminmangel?
Auch Vitamin-B-Mangel ist eine der Ursachen für Alzheimer und Demenz. Mit zunehmendem Lebensalter oder erhöhtem Verbrauch (Blutungen, Stress) kommt es zu einem schleichenden Vitamin-B-Mangel (meist B12 u. B6). Damit aber fehlen dem Organismus ganz wichtige Rohstoffe, die er fürs Nervensystem und die Blutbildung dringend benötigt. Der Mangel führt dann längerfristig oft zu Demenz. Die Veronika und Carl Carstens-Stiftung hat hierzu eine aktuelle Studie veröffentlicht. https://www.carstens-stiftung.de/vitamin-b12-gegen-alzheimer.html
Die notwendigen Laborchecks (Insulin, Nüchternblutzucker, B12, B6, B9, sowie D3) sollten in jährlichen Abständen wiederholt werden, damit eventuelle Tendenzen frühzeitig erkannt werden können.
Ein Artikel von
Rudolf Hege
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