Effektive Mikroorganismen (EM)

Bakteriensphäre mit EM heilen

Bakterien
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5. Oktober 2024 von Dr. Anne Katharina Zschocke

In den vergangenen vier Jahren ist sehr häufig und viel desinfiziert worden. Warum hat man das getan? Aus Gewohnheit? Die Motivation dazu ist, Bakterien abzutöten und Viren zu inaktivieren. Die Vorstellung dabei ist, dass dies vor Krankheiten schütze. Dem liegt jedoch ein großes Missverständnis zugrunde.

Diese Idee geht auf ein Konzept zurück, das vor circa 130 Jahren entwickelt, zunehmend perfektioniert und seither unkritisch befolgt wurde. Nur: es ist inzwischen durch neue Forschung längst überholt.

Bakterien kooperieren mit Organen und Zellen

Wir wissen mittlerweile, dass wir immer und überall mit einer Bakteriengemeinschaft leben, dem Mikrobiom, und dass dies lebensentscheidend ist. Wir wissen, dass alle Organe und Zellen jederzeit mit Einzellern kooperieren, ja dass Bakterien mit ihren Oberflächenkontakten sowie auf etlichen feinen Kommunikationswegen den Gesamtorganismus harmonisieren und dabei Gene im Körper aktivieren oder still schalten können. Es ist bekannt, dass sie über Botenstoffe und spezifische Zellkontakte, wie mit den M-Zellen, das Immunsystem regulieren, und dass sie auf das Gehirn einwirken, bis hin zur Gestaltung psychischer Phänomene. Die Darmbakterien wurden als Schlüssel zur Gesundheit erkannt. Wir sollten also sinnvollerweise unsere Bakterien hegen und pflegen.

Desinfizieren erzeugt Chaos

Desinfizieren im Alltag widerspricht dem völlig und bringt Chaos in das subtile System der Welt im Kleinsten. Doch wie lässt sich dieses Wissen mit dem Wunsch nach Schutz und der Angst vor Infektion und vor Krankheiten in Einklang bringen, ohne wie bisher üblich Bakterien zu beseitigen? Ganz einfach: Man nimmt ihre Kommunikationswege ernst und klinkt sich auf eine lebensfreundliche Weise darein ein.

Kooperieren statt bekämpfen

Das geht am besten mit praktischer Hilfe der Bakterien selbst. Studien belegen zum Beispiel, dass das Reinigen von Oberflächen im Krankenhaus mit probiotischen Lösungen hilfreicher ist als desinfizierende Putzmittel.
Mit den Mikroben zu kooperieren, ist gesünder, als sie zu bekämpfen.

EM: Effektive Mikroorganismen

Bewährt hat sich inzwischen seit Jahrzehnten weltweit die Verwendung einer harmonischen Multimikrobengemeinschaft, die Effektiven Mikroorganismen, abgekürzt EM. Ursprünglich für die Verbesserung der Bodenmikrobiologie gedacht, erwies sich bald, dass sie im gesamten lebendigen Kreislauf Boden – Pflanze – (Futter) – Tier wirksam ist, und folgerichtig in der Anwendung beim Menschen Einzug gehalten hat.
Seit Langem wird diese Multimikrobenmischkultur erfolgreich beim Menschen eingesetzt: Zur Vorsorge, zur Heilung und in der Hygiene.

Heilen mit Bakterien

Das Konzept des Heilens mit Bakterien ist alt. Es geriet durch die Entwicklung bakterientötender Konzepte, besonders seit den beiden Weltkriegen, in den Hintergrund. Mit der neuen Mikrobiomforschung erlebt es wieder Beachtung und Wertschätzung, mit vielen neuen Erkenntnissen. Wer einmal den Gedankensprung weg von Bekämpfung und hin zu friedlicher Kooperation gewagt und die vielen wunderbaren Wirkungen der Bakterien auf die Gesundheit erlebt hat, möchte die EM in seinem/ihrem Leben nicht mehr missen.

Ob bei Blasenentzündung, Reizdarm, Wundbehandlung, in der täglichen Handhygiene oder zur Vorsorge von Blauzungenkrankheit: Es lohnt sich, die Hilfe der Bakterien anzunehmen. Ihre Jahrmilliarden lange „Erfahrung“ auf dem Planeten Erde kann die erstaunlichsten Veränderungen zur Regulation und Harmonisierung bewirken.
Die Anwendung ist leicht und das Anwendungsspektrum groß. Demjenigen, der oder die das Prinzip der EM und ihre Einsatzmöglichkeiten verstanden hat, werden sie zu wichtigen Helfern im Alltag. Und wer Frieden mit den Bakterien im Kleinen geschlossen hat, trägt damit zusätzlich auch zum großen Frieden in der Welt bei.

Es lohnt sich also, sich mit Effektiven Mikroorganismen und ihrer praktischen Anwendung vertraut zu machen. Dazu helfen Infos und Literatur, wie beispielsweise das Darmbakterien-buch.de. Hier finden sich auch Hinweise auf Veranstaltungen und Workshops.

Literatur:

Caselli E, et al. (2018) Reducing healthcare-associated infections incidence by a probiotic-based sanitation system: A multicentre, prospective, intervention study. PloS ONE 13(7): e0199616. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0199616

Klassert TE et al. (2022), Comparative analysis of surface sanitization protocols on the bacterial community structures in the hospital environment, Clinical Microbiology and Infection, https://doi.org/10.1016/j.cmi.2022.02.032

Zschocke AK (2016) Natürlich heilen mit Bakterien AT-Verlag Aarau

Ein Artikel von
Dr. Anne Katharina Zschocke