Den Gesetzen des Lebens folgen

Besondere Methoden: Ortho-Bionomy®

2. Juli 2013 von Heilnetz Redaktionsteam

Die Selbstheilungskräfte anzuregen, nichts zwingen, nicht korrigieren, immer im "grünen Bereich" arbeiten - die sind nur einige Stichworte zu Ortho-Bionomy, die eine Ahnung entstehen lassen, in welche Richtung hier be-handelt wird.

Cordelia Freitag und Ellen Mückner sind meine Gesprächspartnerinnen - sie sind erfahrene Heilpraktikerinnen, wenden die Ortho-Bionomy seit vielen Jahren in ihren Praxen an, bilden aus - und sind begeistert-überzeugt von der noch recht unbekannten Methode.

Vorweg in eigener Autorinnen-Sache:
Der Auftrag im Rahmen meiner Good-News-Tätigkeit lautet: Schreibe einen lebendigen, flüssig zu lesenden und vor allem in der Sache einwandfrei richtigen Artikel über Ortho-Bionomy. So weit so üblich! Beim ersten Schreiben des Artikels gerate ich allerdings in ungewöhnlichen Stress, weil mir plötzlich der Anspruch zu hoch zu sein erscheint, ich keinen richtigen Einstieg finde...

Die Ortho-Bionomy ist eine sanfte Körperarbeit, die von Arthur Lincoln Pauls (1929 – 1997) entwickelt wurde. Sowohl als Judolehrer als auch in seiner osteopathischen Arbeit beobachtete Pauls, dass Kraft und Stärke viel wirkungsvoller „aus der Bewegung mit dem Körper“ als gegen dessen Widerstand gewonnen werden können. Auf der Basis dieser Erkenntnis entwickelte er das Grund legende Wirkungsprinzip der Ortho-Bionomy, das Vorgefundene zu verstärken, um somit Impulse zur natürlichen Selbstkorrektur des Menschen zu geben.
Ist beispielsweise ein Muskel so sehr verspannt, dass die Funktion eines Gelenkes gestört ist, wird dieser nicht gewaltsam gedehnt, sondern wir bewegen die Person in eine Stellung, die diesen Muskel noch weiter verkürzt und ihm erlaubt, aus dieser sicheren Position heraus loszulassen, um die natürliche Harmonie dieses Gelenks wiederherzustellen. Auf diese sanfte und schmerzfreie Weise erhält der Mensch die Information zur Wiederherstellung seiner individuellen Ordnung auf körperlicher, emotionaler und energetischer Ebene.

Also frage ich mich, dicht am Thema: Könnten mir ortho-bionomischen Grundsätze in dieser Situation helfen?

Ich versuche, mich den Arbeitsprinzipien zu nähern:
Die Ortho-Bionomy arbeitet niemals gegen einen Widerstand, sondern immer in den freien, beweglichen und schmerzfreien Raum hinein.

Im Zusammenhang mit diesem Artikel würde das bedeuten: Ich lese nicht noch mehr mich verwirrende Theorie und versuche vor allem nicht, alle Aspekte dieser komplexen Methode in wenige Zeilen zu quetschen, sondern...:
Ich erinnere mich an die kleine Demonstration von Cordelia Freitag an meinem Unterarm bzw. Ellenbogen - ich fühlte mich in meiner Gesamtheit auf liebevolle Weise berührt...und konnte sofort entspannen. In der Situation damals - und jetzt auch.

So könnte es also vielleicht gehen, das Methoden-Porträt zu schreiben.

Ein zweiter Satz zu den Arbeitsprinzipien:
Es gibt kein Idealbild des menschlichen Körpers, kein allgemeingültiges Modell...

Für meinen Auftrag bedeutet das, nicht einen Text schreiben zu müssen, der die Theorie der Ortho-Bionomy von der Erfindung bis zur Ausbildungsstruktur heute beinhaltet, sondern meinen eigenen Regeln zu folgen. Also spüre ich eher dem Gespräch und meiner Empfindung darin nach, als denkend Infos zusammen zu tragen, erinnere mich eher an eine Stimmung, an eine Berührung, die durchaus auch kognitive Aspekte hatte.
Daraus entsteht für diesen Artikel folgende Konsequenz:
Es handelt sich nicht um einen erklärenden Theorie-Text - wer sich also inhaltlich ausführlich informieren will, kann dies umfassend unter den genannten Links am Ende des Textes . Dort gibt es eine Fülle gut aufbereiteter Informationen zu Theorie und Praxis, geschrieben von dazu berufenen ExpertInnen. Denn selbstverständlich basiert Ortho-Bionomy auf gut nachvollziehbaren Gesetzen und verfügt über ein systematisches Theorie- und Lehrsystem.

Hier, an dieser Stelle, geht es mehr um eine Empfindung, eine Erfahrung, weniger um die Theorie dahinter.

Dazu ein drittes Arbeitsprinzip:
Keine Lagerung , kein Griff darf Unbehagen auslösen...

Ich erinnere mich an die Begegnung mit Cordelia Freitag und Ellen Mückner nicht wie an ein Arbeitsgespräch sondern eher wie an ein vertrautes Gespräch , obwohl wir uns vorher nie begegnet waren. Das Thema Ortho-Bionomy forderte uns zum Dialog auf, ermunterte uns, gemeinsam interessanten Fragen zu folgen, den entspannten Fluss zu suchen und zu finden. Im Gespräch entstand ein Heil-Raum.

Ich übertreibe? Keineswegs!

Denn, hier passt der vierte Satz der Arbeitsprinzipien:
Wahrnehmungen und Reaktionen des Patienten sind zu respektieren...

Im Gespräch gab es ein dialogisches aufeinander Einstimmen, Ringen um die richtigen Worte für eigentlich Unbenennbares ( denn: Ortho-Bionomy muss besser gefühlt als erklärt werden). An diesem verregneten Montagmorgen entstand unverhofft ein Raum des Verstehens - angenehm, leicht, weich, humorvoll...

Beide Behandlerinnen sagen: "Ein wichtiges Ziel ist, der eigenen Wahrnehmung zu vertrauen und dadurch mit den eigenen Ressourcen in Kontakt zu kommen“. Die Frage: "Was brauche ich jetzt?“... stellen zu dürfen und der Antwort zu vertrauen.

Und sie sagen auch: Wir folgen immer "dem Zentrum der Not" - die Behandlung ist dabei ebenfalls wie ein Gespräch: mit den Händen, den Augen, den Bewegungsübungen.

Es ist ein Prozess zwischen BehandlerIn und PatientIn mit ganz verschiedenen Phasen: Von Smalltalk zur Tiefe, von Humor zu Ernsthaftigkeit, von Intimität zu Distanz. Ja, so war es, unser Gespräch...

Nun ist er also geschrieben, der Methoden-Artikel der besonderen, weil sehr subjektiven, ausnahmsweise die Interviewerin in den Vordergrund stellenden, Art.

Möge er nützen und viele von Ihnen erreichen, denn Therapien wie diese braucht die Welt, die so angefüllt ist von "richtig und falsch", "Korrektur und Optimierung" und vielen festen Bildern davon, wie etwas zu sein hat.

Links zum vernünftigen Weiterlesen:
www.ortho-bionomy-akademie.de
www.dgob.info
www.ortho-bionomy.eu
www.heilnetz-Lexikon-orthobionomy

Und natürlich bedanke ich mich von ganzem Herzen für dieses Gespräch und für den allgemeinen Text zu Ortho-Bionomy© bei:
Cordelia Freitag und Ellen Mückner
http://www.ortho-bionomy-akademie.de/teacher.html