Fasten heißt verzichten
40 Tage ohne Stress
Wenn das mal keine gute Idee ist: Statt auf Schokolade, Weizen, Fernsehen oder was auch immer zu verzichten, richtet sich der prüfende Blick auf alles, was Stress macht – und das wird liebevoll aber bestimmt entfernt.
Stressfasten ist ein sehr merkwürdiges Wort – vielleicht ist es passender, von Genuss-Fasten zu sprechen, auch wenn Genuss und Fasten so gar nicht zueinander zu passen scheinen. Die Idee dabei: Statt zu hetzen und von einem Muss zum nächsten Soll zu hasten, statt mehr tun zu wollen, als eigentlich möglich und sinnvoll ist, also statt im Vollstress durchs Leben zu rennen, 40 Tage vor allem das zu tun, was entspannt und was Freude bereitet.
Beim Fasten geht es ja darum, sich 40 Tage lang um nicht ganz heilsame Gewohnheiten zu kümmern, indem mensch sie einfach mal weglässt. Dazu gehört große Achtsamkeit, denn Gewohnheiten haben die Angwohnheit, fest mit uns verwachsen zu sein - und sie sind uns oft auch lieb, auch genüsslich, in jedem Fall vertraut. Das gilt wohl auch für Stress - zwar stöhnen alle und wünschen sich Entschleunigung, und doch tun wir viel dafür, den täglichen Stresslevel gleichmäßig hoch zu halten. Ganz unbewusst natürlich. Die 40 Tage sind deshalb eine Reise in bewussteses Da-Sein, egal auf was wir verzichten.
Zurück zum Stress - auf ihn zu verzichten, könnte allerlei Nebenwirkungen haben. Dazu gehört vielleicht, abends nicht vor dem Fernseher zu sitzen, dauernd süßen Kram in sich reinzustopfen, weil der beruhigt.Genuss-Fasten heißt eher, sehr genau zu spüren, was gerade hilft, entspannt und locker zu sein. Und was uns daran hindert, entspannt zu sein. Das eine fördern, dem anderen aus dem Weg gehen.
Mein persönliches Genuss-Fasten wird per Tagebuch begleitet – ich werde berichten, was sich so tut ohne Stress und wie stark die Entzugserscheinungen sind.
Genussförderliche Ideen
- Ausreichend schlafen
- Wenig Zeugs zu essen, das hauptsächlich aus Zucker besteht
- Kaffee ausschließlich genüsslich zu trinken und nicht zum Aufputschen
- Viel in der Natur bewegen
- schöne Musik hören und dabei im Sesel vor sich hinträumen
- Sauna, Massage, Yoga, Tai Chi und alles, was körperlich nährt, ausüben
- So wenig wie möglich vor Bildschirmen sitzen
- Wenig bis kein Facebook und Co
- So viel wie möglich Musik machen, poetisieren, basteln, kreativ sein
- einfach und gesund essen - die Mahlzeiten mit Zeit und Genuss zubereiten
- Am helllichten Tag Roman lesen
Interessant zu sehen, dass typische Fastenthemen wie Zucker, Alkohol, Medien ganz automatisch mit an Bord sind, wenn es darum geht, Stress zu vermeiden. Wer schüttet schon in entspanntem Zustand Kaffee oder Wein über die Maßen in sich hinein? Und wie abwegig ist es, entspannt zu lange vor dem PC zu sitzen - wer entspannt ist, findet die Grenze gut - und richtet sich nach ihr. Also ist Stressfasten eine Basis-Entscheidung, die viele andere Fasten-Themen in sich vereint.
Gutes, entspanntes Gelingen all denen, die das versuchen wollen!
Links zum Stressfasten:
https://oe3.orf.at/stories/2695355/
https://www.abb-seminare.de/blog/anwender-positive-psychologie/