Fresenius-Studie zu Patientenzufriedenheit

Heilpraktiker*innen weit vorne!

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8. Juni 2021 von Conny Dollbaum-Paulsen

In einem aktuellen Forschungsprojekt des Masterstudiengangs „Therapiewissenschaften“ der Hochschule Fresenius werden die Leistungen von Ärzt*innen, Therapeut*innen (etwa Physio- oder Ergotherapeut*innen) und Heilpraktiker*innen aus Sicht der Patient*innen miteinander verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig und wenig überraschend: Die Patient*innen sind mit ihren Heilpraktiker*innen zufriedener als mit ihren Ärzt*innen.

Die Fresenius-Studie stellt fest: Heilpraktiker*innen haben schnelle Behandlungserfolge, eine gute Kommunikation und verfügen über hohe Kompetenz.

Obwohl es im Rahmen des Berufsstandes immer wieder um fehlende naturwissenschaftliche Wirksamkeits-Nachweise bei alternativen Behandlungsmethoden geht, sind Heilpraktiker*innen und ihre komplementärmedizinische Therapien in der Bevölkerung bzw. bei ihren Patient*innen geschätzt.

Wunsch und Wirklichkeit

Die Grundlage dieser Studie basiert auf dem Vergleich zwischen Erwartungshaltung und der subjektiv erlebten Wirklichkeit einer Behandlung. So wurde deutlich, wie wichtig Patient*innen eine gründliche Untersuchung ist, die sich nicht ausschließlich auf die Diagnostik und Therapie einzelner Symptome beschränkt. Diese Erwartung erfüllten laut Studie beispielsweise nur 76 Prozent der Ärzt*innen en, Physio- und Ergotherapeut*innen als Angehörige der Gesundheitsfachberufe entsprachen den Erwartungen zu 90 Prozent, Heilpraktiker*innen erreichten unglaubliche 96 Prozent an Übereinstimmung.

Fazit: Heilpraktiker*innen erfüllen die Erwartungen ihrer Patient*innen offenbar enorm erfolgreich – Patient*innen machen bezogen auf Sorgfalt und Zuwendung, die Erfahrung, dass Ärzt*innen nur bedingt hilfreich sind, insgesamt jedenfalls weniger, als dies bei Heilpraktiker*innen der Fall ist.

Zu bedenken scheint dabei, dass die Patient*innengruppen nicht gut miteinander zu vergleichen sind und schon deshalb andere Ergebnisse zu erwarten sind: wer zu einer Heilpraktiker*in geht, ist bereit, in die eigene Gesundheit zu investieren, mehr Zeit, eigenes Geld, die Bereitschaft, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern. Diese Aspekte beeinflussen das Ergebnis auf signifikante Weise, weil Selbstverantwortung eine große Rolle spielt. Wer selbst etwas tut, schaut anders auf ein Ergebnis als jemand, der oder die ein Ergebnis von außen, zum Beispiel dem behandelnden Arzt, verlangt.

Und dennoch:
Optimistisch betrachtet, könnte aus Studien wie dieser zum Beispiel folgen: Ärzt*innen nehmen sich etwas mehr Zeit, schauen zwecks detaillierter Diagnostik sehr genau auf das Symptom und arbeiten zusätzlich ganz selbstverständlich mit Heilpraktiker*innen zusammen, um den Blick auf den ganzen Menschen einzubeziehen – gemeinsam würde daraus große Zufriedenheit und, salutogenetisch betrachtet, sehr viel Heilsames entstehen können.

Zur Studie:
https://www.hs-fresenius.de/symposium-therapiewissenschaften/
Achtung: Bitte die einzelnen Autoren unter Symposium 2020 anklicken.