Fußgängerfreundliche Städte sind gesund!
Studie aus Kanada zu gesunder Stadtplanung
Gesund zu sein, zu bleiben oder zu werden ist für die meisten Menschen der Industrieländer damit verbunden, den persönlichen Lebensstil zu finden, der dies ermöglicht.
Eine Studie zeigt, was alle ahnen: Die Umgebung, in der wir leben, hat neben individuellen Entscheidungen größeren Einfluss auf unsere Gesundheit, als bisher angenommen.
Inhalt der Studie ist der Zusammenhang zwischen Aspekten der Stadtplanung und dem Gesundheitszustand der dort lebenden Bevölkerung. Anders formuliert: Die Forscher wollten wissen, ob eine fußgängerfreundliche Stadt, die das Erreichen bestimmter Orte zu Fuß erleichtert und angenehm macht, einen erkennbaren Einfluss auf die Gesundheit der Menschen hat.
Zwei Erkrankungen, deren Entstehung unter anderem auch mit Bewegungsmangel assoziiert ist, dienten als Messparameter: Adipositas (Übergewicht bzw. Fettleibigkeit) und Diabetes 2 (Zuckererkrankung durch Überernährung).
Insgesamt beobachteten die Forscher 11 Jahre lang, wie sich die Gesundheit der Bevölkerung in bestimmten Stadtteilen entwickelte, wenn öffentliche Gebäude wie Schulen und Banken und Einkaufsmöglichkeiten in weniger als 10 Minuten zu Fuß zu erreichen waren und die Zahl der Straßenkreuzungen hoch war (was zügiges Autofahren verhindert und sicheres Überqueren von Straßen zu Fuß erleichtert).
Tatsächlich gab es erkennbare Unterschiede, was den Schluss nahelegt: Stadtplanung und Gesundheit gehören gemeinsam gedacht. Städte, die es den Menschen leichtmachen, zu Fuß zu gehen oder das Rad zu nehmen, verändern die Gewohnheiten der BewohnerInnen.
Alle Infos zur Studie im Artikel im Deutschen Ärzteblatt
Zu dem gleichen Ergebnis kam auch eine Studie aus Denver im Jahr 2014, die einer ähnlichen Fragestellung auf der Spur war.
Interessant und irgendwie wenig verwunderlich: Stadtteile, die dominant von Besserverdienenden und gut ausgebildeten Menschen bevölkert werden, sind fast immer und überall auf der Welt auch fußgängerfreundlich. Da liegt es nahe, dass Stadtplaner einfach mal hinsehen, wie sie planen müssen, damit alle Menschen in solchen Stadtteilen wohnen können.
Gar nicht auszudenken, was es bedeuten könnte, wenn Städte grüner wären oder essbare Gärten zum Pflücken des Mittagsimbisses einlüden, also wenn Städte gute, gesunde Lebensräume würden und nicht Moloche aus Kommerztempeln und Verkehr.
Die Plattform für Ernährung und Bewegung, kurz peb, hat sich zur aufgabe gemacht, für dieses Thema auch und gerade im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen in die Regionen zu bringen.
Dazu schreiben sie:
Auf unseren Seiten erfahren Sie, wie Gesundheitsförderung ganzheitlich und regional gestaltet werden kann, warum der Aufbau eines strategisch arbeitenden Netzwerks mit unterschiedlichen Partnern vor Ort dafür notwendig ist und wie es Ihnen gelingt, eine solche Zusammenarbeit erfolgreich zu gestalten.
Mit anderen Worten: Im Thema ist in jeder Hinsicht Bewegung.