Schmerzen richtig einordnen – Übersicht über die einzelnen Schmerzarten

Interessantes aus der Medizin

30. Dezember 2014 von Pressetext

Schmerzhafte Beschwerden sind heute für viele Menschen eine Dauerbelastung. Vor allem aufgrund der modernen Arbeits- und Lebensweise kommt es zu vermehrten Schmerzsymptomen durch Haltungsschäden, psychischen Problemen oder übermäßigen sportlichen Anstrengungen. Um die eigenen Rückenschmerzen, Muskelbeschwerden oder auch immer wieder auftretendes Kopfweh richtig einordnen und behandeln zu können, sollten Betroffene die Unterschiede zwischen den einzelnen Schmerzarten kennen.

Unterscheidung anhand der Schmerzursachen

Anhand der Ursachen werden drei Arten von Schmerzen unterschieden: nozizeptive, neuropathische und psychogene Schmerzen. Am einfachsten zu diagnostizieren sind in der Regel nozizeptive Schmerzempfindungen, denn diese beruhen auf oftmals von außen erkennbaren Ursachen wie Entzündungen oder Verletzungen. Sie sind außerdem meist klar eingrenzbar auf ein bestimmtes Gebiet. Weniger konkret erscheinen hingegen neuropathische Schmerzen. Wie Fachportale wie „nervenschmerz-ratgeber“ umfassend darstellen, basieren die sogenannten Neuropathien auf Schädigungen an Nervenfasern. Diese Schädigungen sorgen dafür, dass die Schmerzverarbeitung und -weiterleitung der Nervenbahnen gestört ist – was die eher diffusen Beschwerden hervorruft. Entstehen können die Nervenschädigungen beispielsweise durch innere Entzündungen und physische Beschädigungen wie Quetschungen oder Zerrungen der Nerven. Aber auch stoffwechselbedingte Krankheiten, Infektionen oder Vergiftungen können Nervenschädigungen zur Folge haben.

Psychogene Schmerzen hingegen haben keine körperlichen Gründe – also weder sichtbare Verletzungen noch unsichtbare Nervenschädigungen. Sie entstehen durch Belastungen der Psyche, wie beispielsweise extremen Stress in Job oder Alltag. Experten sehen psychogene Schmerzen oft als Reaktion des Körpers auf seelische Qualen: Der Organismus greift dann auf das sogenannte Schmerzgedächtnis zurück und entwickelt Schmerzempfindungen ohne konkrete körperliche Ursachen.

Unterscheidung anhand des zeitlichen Schmerzauftretens

Schmerzhafte Beschwerden lassen sich neben ihrer Ursache auch daran unterscheiden, wann und über welchen Zeitraum sie auftreten. Dabei wird unterschieden zwischen akuten Schmerzen, Attackenschmerzen und chronischen Schmerzen. Akute Beschwerden basieren zumeist auf Verletzungen, Verspannungen oder auch psychischen Problemen. Sie treten plötzlich auf und dürfen – um noch als Akutschmerzen klassifiziert werden zu können – nicht länger als drei Monate andauern. Dauerhaft anhaltende schmerzhafte Beschwerden ([gt]3 Monate) werden hingegen als chronisch eingeordnet. Sie basieren neben nicht behobenen Fehlhaltungen, inneren Verletzungen und Verspannungen oft darauf, dass die Nervenzellen nach starken akuten Schmerzen ein Schmerzgedächtnis entwickeln, so dass sie ständig weiter Schmerzsignale abgeben, obwohl die Schmerzursache bereits abgeheilt ist. Dieser Zusammenhang zeigt, wie wichtig es ist, Akutschmerzen zu bekämpfen. Gewissermaßen eine Zwischenform bilden Schmerzattacken wie beispielsweise Clusterkopfschmerzen (sehr starke, plötzlich auftretende und streng einseitige Kopfschmerzen). Denn diese treten zwar akut auf – können sich jedoch häufig wiederholen, so dass sie auch als chronisch eingestuft werden können. Zumeist sind sie die Folge zu starker Belastungen.

Schmerzen können nicht nur vielfältige Ursachen haben, sondern auch die unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Um sie durch Medikamentengabe, Physio- und Bewegungstherapie, Entspannung oder Schonung effektiv behandeln zu können, müssen sie zuerst genau diagnostiziert und auf eine spezifische Ursache zurückgeführt werden.

Mehr zum Thema unter www.nervenschmerz-ratgeber.de