Vitamin D

Ein interesssantes Hormon

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28. April 2020 von Rudolf Hege

Je mehr man sich mit dem Thema Vitamin D3 beschäftigt, desto mehr zeigt sich, wie wichtig dieses Vitamin, eigentlich ein Hormon, wirklich ist – und wie sehr unsere heutige Lebensweise (Kleidung, drinnen leben – und Angst vor der Sonne…) sich hier negativ auswirkt.

Gleich vorab: Ein „Gegenmittel“ ist Vitamin D natürlich nicht. Aber ein wichtiges Mittel zur Vorbeugung. Warum das so ist, können Sie im verlinkten Beitrag (er ist etwas länger, aber derzeit haben wir ja Zeit…) selbst nachlesen. https://www.heise.de/tp/features/Schuetzt-Vitamin-D-vor-Covid-19-4704193.html?seite=all (Herzlichen Dank für den Tipp an den Admin der „Heilpraktiker-Foren“).

Man liest ja immer wieder, Nahrungsergänzungsmittel (wie Vitamine) seien nutzlos. Nun kommt es natürlich darauf an, was man da eigentlich vergleicht. Natürlich sind Nahrungsergänzungsmittel KEIN Ersatz für alles andere. Wer sich saumäßig ernährt und sein Leben vor Glotze, PC und im Auto verbringt, kann das nicht durch Einwerfen einiger Kapseln ausgleichen. Auch nicht durch das Trinken bestimmter „Säfte“. Wer so etwas verspricht, lügt. Daher ist natürlich die eigene Lebensweise die wichtigste Basis für stabile Gesundheit. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist aber, dass wir tatsächlich – trotz ausgewogener Ernährung – bestimmte Mangelerscheinungen haben.

Diese Grafik zeigt die aufbereiteten Daten der „Nationalen Verzehrstudie II“ aus dem Jahr 2008 (neuere Daten gibt es nicht). Danach sind beispielsweise beim Vitamin D 90% der Frauen und 82% der Männer unterversorgt. Auch Folsäure ist häufig im Mangel, ebenso Jod – und bei den Frauen Eisen. Beim Vitamin D ist das einleuchtend, weil in unseren Breiten sowieso nur im Sommer die Sonne genug Vitamin D in der Haut (übrigens aus Cholesterin..) bilden kann. Dazu muss sie nämlich möglichst hoch stehen, damit die UVB-Strahlen in die Haut tief genug eindringen können. Dann sollte die Haut natürlich möglichst unbedeckt sein. Aber wer läuft bei uns schon um die Mittagszeit (halb-)nackt durch die Gegend?

Sonne meiden?

Und dann hat man uns die Sonne verleidet, weil die ja so gefährlich sei. Nur, gefährlich ist nicht die Sonne, sondern der Sonnenbrand. Und den kann man ja vermeiden. Man muss sich ja nicht – so wie es zu meiner Jugend nicht unüblich war – bleich stundenlang in die Sonne legen, abends dann krebsrot in der Bar sitzen und einige Tage später dann die Haut in Fetzen abziehen. Es ist einleuchtend, dass so etwas nicht gesund ist. Aber genauso wenig gesund ist es, sich nicht mehr in die Sonne zu trauen – und wenn, dann mit Faktor 50. Von einem Extrem ins andere…

Nützen Nahrungsergänzungsmittel?

Nahrungsergänzungen können also nützlich sein. Viele Wirkstoffe kommen heute als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt, weil die Zulassung als Arzneimittel schlicht zu teuer ist. Über die Jahre hat man die Anforderungen an Arzneimittel so hoch geschraubt, dass es sich nur noch für Wirkstoffe lohnt, die man massenhaft verkaufen kann. Die Kehrseite dieser „Patientensicherheits-Hysterie“ ist, dass die Arzneimittelhersteller nun versuchen, ihre Mittel einem immer größeren Kreis von Konsumenten anzudienen. Das Geld für Entwicklung und Zulassung muss ja wieder reinkommen – und Gewinn will man auch machen. Also schlucken inzwischen immer mehr Menschen immer mehr Mittel, auf die sie dauerhaft „eingestellt“ werden, deren Nutzen für den Einzelnen jedoch fragwürdig ist. Produkte kleinerer Unternehmen oder Naturstoffe, die man nicht patentieren kann (daher lohnt es sich nicht, hier in Forschung und Entwicklung zu investieren) werden inzwischen als „Nahrungsergänzungen“ auf den Markt gebracht. Rein juristisch gesehen, dürfen diese Mittel eigentlich keine Wirkung haben (sonst müsste man sie als Arzneimittel zulassen). Rein praktisch sind sie aber längst ein etablierter Teil der Therapien.

Ein Artikel von
Rudolf Hege

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