Was macht denn der Mond im Horoskop?

Astrologische Betrachtungen von Gabriele Kiel

Sein Sonnenzeichen kennt wohl jede/r und inzwischen viele auch den eigenen Aszendenten. Jemand fragt: Ich bin Zwillinge und habe jetzt einen Waagemann kennen gelernt, passt das denn wohl?

Diese Kombination ist soweit ganz gut, aber z.B. für eine Partnerschaft, in der Nähe und das Wohlfühlen miteinander eine wichtige Rolle spielen, sorgt der Mond für die Musik. Und ergibt sich aus zwei sehr unterschiedlichen Mondpositionen eine disharmonische Kombination, ist das auf Dauer nervenaufreibend.

Mond und Sonne sind ein Paar, wir nennen sie die beiden Lichter. Auch in einer Person kann die Sonne anders handeln wollen, als der Mond das braucht, so ist z.B. eine Schützesonne gerne unterwegs, macht hier eine Städtereise und besucht dort ein Seminar. Hat dieser Mensch aber einen Krebsmond, möchte der am liebsten Zuhause im Garten liegen, rumlümmeln, etwas Leckeres kochen. Die Schützesonne kann dem Mond entgegenkommen, indem sie spannende Reiseromane liest und der Mond kommt „mal“ mit, aber auf Dauer kann das für die eine oder andere Seite frustrierend sein .

Ebenso können es zwei Monde in einer Partnerschaft mit unterschiedlichen Bedürfnissen durchaus gut meinen und doch ist es mitunter nicht möglich, die Gefühle eines ganz anders strukturierten Mondes nachzuvollziehen. Schwer kann es auch mit einem „verletzten“ oder blockierten Mond sein, der mit Leichtigkeit beide Sonnen lähmen kann, wenn er sich missachtet fühlt.

Der Mond braucht ca. 29 Tage, bis er einmal ganz rum und wieder bei der Sonne ist. Diesen Mondzyklus kann man als dynamisches Beziehungsmuster sehen, bei dem die Position des Mondes in Beziehung zur Sonne gedeutet wird. Ich gehe davon aus, dass wir als Menschen vom Bedürfnis nach Bewusstheit unseres Selbst bestimmt sind. Öffnen wir uns diesem Bedürfnis, folgt für mich daraus, dass spirituell zu leben nichts anderes bedeutet, als im Bewusstsein der Beziehungen zu leben und von ihnen zu lernen. Und die ursächlichste Beziehung ist die von Sonne und Mond. Die beiden Lichter sind diese symbolischen Träger und das Verständnis dieses dynamischen Beziehungsmusters bringt uns in die Lage, uns selbst und andere besser zu verstehen. Ebenfalls ist dieses Verständnis die Grundlage dafür, auch alle anderen Planetenzyklen verstehen zu können.

Wir können Sonne und Mond als unversöhnliche Gegensätze und getrennt voneinander wahrnehmen und deuten. Oder wir haben die Einsicht, dass die Illusion der Getrenntheit das Wesen der Beziehung – das auf einander Bezug nehmen – zerstören kann. Beide Symbole deuten in ihrer Ganzheit auf Polarität und Veränderung, auf Prozess und Zusammenwirken.

Der Mond zeigt die bedeutsame Prägephase während der Schwangerschaft und der ersten Lebensmonate eines Menschen, was deutlich macht, wie abhängig er von seiner Umgebung ist. Bei ihm geht es um grundsätzliche Bedürfnisse wie Geborgenheit, das Zulassen von Nähe, Fürsorge, spüren von Atmosphäre und das Gefühl von Zugehörigkeit. Er braucht Zeit, um Nahrung und Eindrücke zu verdauen und er braucht mehr oder weniger Geduld, Vertrauen zu bilden.

Neben der Position des Mondes in einem Zeichen (z.B. Widder) und Haus schaue ich in der groben Einteilung zuerst, ob jemand in der zunehmenden Phase oder nach Vollmond in der abnehmenden Phase des Zyklus geboren ist. Beim zunehmender Mond, d.h. geboren in der Phase ab Neumond bis Vollmond geht es im Leben darum, aktiv die Saat, die der Mond während des Besuchs bei der Sonne (Neumond) empfangen hat, in die Welt zu bringen. Diese Saat ist wie ein Auftrag zu sehen, der erfüllt werden will. Es geht darum, dass man die in sich wahrgenommene Kraft als Chance sieht zu Wachstum, zum Handeln und diese einsetzt, um etwas aufzubauen.

Steht der Geburtsmond in der zweiten Phase des Zyklus nach Vollmond bis zum nächsten Neumond, so trägt er die schöpferische Bedeutung des ganzen Zyklus in sich, er hat eine Vision oder Offenbarung, die als Schwingung oder Impuls fühlbar sein mag. Hier geht es eher um das Verständnis des bewussten Wachstums. Fragen wie: „Worum geht es hier (in meinem Leben oder dieser Epoche) eigentlich und warum ist das so…“, spielen hier eine Rolle.

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