Wir brauchen ein neues Lebensmodell!
Sternstunden der Philosophie
«Menschen lernen nicht aus der Geschichte, aber sie reagieren auf Traumata», schreibt der deutsche Historiker und Philosoph Philipp Blom. Die Pandemie ist zweifellos ein Trauma, die Klimakrise ebenfalls. Für den Bestsellerautor, Historiker und Philosoph Philipp Blom ist klar, dass unser menschliches Selbstbild ebenso wie unser Wirtschaftssystem ausgedient haben und neue Entwürfe benötigen.
Sein Postulat: Wir benötigen ein neues Lebens-Zukunfts-Modell, das Menschen als Teil der Natur denkt und nicht als über ihr stehend. Wir sind Teil von ihr, sind abhängig und verletzlich, das zeigen die Pandemie ebenso wie die Klimakrise.
Nach Blom braucht die Menschheit ein neues Narrativ, eine neue, die Menschheit einende Meistererzählung, eine neue Zukunftsvision. Wie können wir gemeinsam dahin finden, eine neue, ökologisch verträgliche und gerechte Vision zu entwerfen? Yves Bossart spricht mit dem zukunftsorientierten Historiker über unsere Zeitenwende und all das, was auf dem Spiel steht.
Blom zieht weite Kreise in Geschichte, Mythologie, Biologie und Wirtschaft - der Film ist ungemein interessant, ermutigend und inspirierend. Immer wieder geht es darum zu erkennen: Wir sind Teil des großen Ganzen, sind nicht bedeutender als Viren, hefen oder Flüsse und dürfen nicht damit fortfahren, genau das zu zerstören.
"Man muss einfach begreifen: Es gibt keine lokalen Probleme mehr - sobald wir anfangen, das am eigenen Leib zu erfahren, beginnt die Chance, dass wir etwas verändern."
Der sehenswerte YouTube-Beitrag aus Sternstunden der Philosophie auf SRF Kultur: