Yoga für alle - inklusiv und barrierefrei

Die Mission von Accessible Yoga

Overhead-Ansicht von Menschen, die im Park Yoga machen.
© Adobe Stock von Vera Petrunina
24. Juli 2024 von Martina Seifert

Accessible Yoga setzt sich für eine umfassendere Definition für Yoga ein, was es bedeutet und wer Yoga praktizieren kann. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, die Barrieren zu überwinden, die viele Menschen vom Yoga fernhalten. Denn Yoga ist für alle da.

Das eingefahrene Bild perfekter Yoginis

Was ist das gängige Bild einer/eines Yogini? Millionen Nutzer:innen posten Bilder von ihrer Yoga-Praxis, wie zum Beispiel unter dem Hashtag #yoga auf Instagram. Fast ausnahmslos präsentieren sich hier junge, weiße, weibliche, sehr schlanke und sehr bewegliche Menschen. Accessible Yoga, eine Bewegung aus den USA, setzt genau hier an. Die Initiative engagiert sich für die Inklusion all jener, die bisher nur selten Yoga Kurse besuchten oder ihre Yoga Übungspraxis in den sozialen Medien veröffentlichten. Es geht um Menschen mit körperlichen oder psychischen Beschwerden, Alte oder Übergewichtige, Menschen in Rollstühlen oder auch People of Color.

Accessible Yoga Association

Gründer von Accessible Yoga ist Jivana Heyman, Yoga-Lehrer und Autor zahlreicher Bücher rund um Yoga. Beginnend mit seinem AIDS-Aktivismus in den 1990er Jahren bemüht sich Jivana Heyman bis heute um Gerechtigkeit und Inklusion im Yoga. Er selbst studierte bei Swami Satchidananda und wurde 1995 durch Integral Yoga als Lehrer zertifiziert. 2013 schuf er schließlich das Accessible Yoga 200-Stunden-Training für Menschen mit HIV/AIDS und anderen Behinderungen und prägte den Begriff "Accessible Yoga". 2014 startete er das 38-Stunden Accessible Yoga Training, das er noch heute über das Online-Portal Accessible Yoga School anbietet.

In den folgenden Jahren fanden weltweit mehrere Konferenzen der Accessible Yoga Association statt, die sich mittlerweile zu einer internationalen gemeinnützigen Organisation entwickelt hat. 2020 verlagerte sie ihre Angebote ins Internet, bietet online ein eigenes Teacher Training Programm sowie einen Blog und Podcast und das Accessible Yoga Ambassador Programm an. Auf Facebook sind mittlerweile mehr als 20 Facebook-Gruppen in zehn Sprachen vertreten und seit einigen Jahren findet die Accessible Yoga Konferenz auch offline in Europa und Deutschland statt.

Die Teilnehmer:innen kommen aus ganz Europa und den USA. Fast alle sind selbst Yoga-Lehrer:innen mit deutlich oder weniger sichtbaren körperlichen Beeinträchtigungen. Die meisten der Teilnehmenden sind Frauen 50+.

Vielfalt der Workshops und Vorträge

Die Workshops und Vorträge beschäftigen sich mit Themen wie die Sichtbarkeit der People of Color im Yoga, die Arbeit mit autistischen Kindern, den Nutzen von Yoga für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen oder die mediale Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen. Zu den Workshops zählt unter anderem „Yoga auf dem Stuhl“, das sich insbesondere an ältere Menschen richtet und solche mit eingeschränkter Mobilität. Auch ein spezielles Programm für übergewichtige Frauen, die sich bisher vielleicht nicht getraut haben, einen Yoga Kurs zu besuchen, weil sie sich zu ungelenk oder zu unsportlich fühlen, steht zur Verfügung.

Hier kann sich die Grundidee des Yoga, ohne ästhetische Urteile in den Vordergrund zu stellen, voll entfalten: den Geist zur Ruhe zu bringen.

Ihr habt Interesse an der deutschsprachigen Accessible Yoga Gruppe auf Facebook? Dann hier entlang:
https://www.facebook.com/groups/1587244207953639/?locale=de_DE

Zum englischsprachigen Account von Accessible Yoga auf Instagram:
https://www.instagram.com/accessibleyoga/

Auf buch7 findest du die drei Bücher, die der Gründer Jivana Heymann zu inklusivem Yoga verfasst hat:

 

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Freie Autorin, Text, Lektorat