Schiddrüsenunterfunktion

Heilpraktische Erwägungen

Apothekenregal mit Glasflakons mit Flüssigkeiten und Tüten mit festem Inhalt
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3. Juni 2020 von Rudolf Hege

In den mehr als 30 Jahren, in denen ich nun praktiziere, ist mir aufgefallen, dass immer mehr Menschen wegen einer „Schilddrüsen-Unterfunktion“ (Hypothyreose) auf L-Thyroxin „eingestellt“ werden. Das ist sicher in vielen Fällen auch sinnvoll. Ich erinnere mich, dass in meiner Kindheit noch oft Menschen mit einem „Kropf“ zu sehen waren – heute bei uns völlig unbekannt.

Bei jüngeren Menschen liegt der Grund für eine Unterfunktion oft in Autoimmunerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis, die nach und nach die Funktion der Schilddrüse zerstört. Über die Ursachen wird immer noch gestritten. Generell nehmen Autoimmunerkrankungen in den westlichen Industriestaaten zu. Ein Thema für sich… Manche Autoren vertreten beispielsweise die Ansicht, dass die weitverbreitete Hektik und der damit verbundene Dauerstress hier eine nicht unwesentliche Rolle spielt.

Aber auch ältere Menschen werden immer öfter auf die äußere Zufuhr von Schilddrüsen-Hormonen „eingestellt“, da Laborbefunde einen Mangel anzeigen. Aber, bringt das wirklich etwas – oder behandelt man mal wieder nur einen Laborwert?

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111776/Latente-Hypothyreose-Erhoeht-die-Behandlung-im-Alter-das-Sterberisiko

Tatsächlich steigt also das Risiko vorzeitig zu versterben mit einer „Einstellung“ der Schilddrüse auf „normale Werte“. Die Autoren äußern hier die Vermutung, dass die Erhöhung des TSH eine Anpassungsreaktion an das Älterwerden darstellen könnte. Bedenkt man, dass ein höherer Spiegel an Schilddrüsenhormonen (T3/T4) auch einen Einfluss auf den Blutdruck hat, dann wäre das eine mögliche Erklärung für die erhöhte Sterblichkeit. Was für einen jungen Menschen „normal“ ist, ist für einen Älteren eben zu viel. Eigentlich nicht die neueste Erkenntnis…

Von Pablo Picasso stammt das Zitat: „Die meisten Menschen werden deshalb keine 80, weil sie zu lange so tun, als wären sie noch 40..“

Ein Artikel von
Rudolf Hege

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