Thema des Monats: Fasten & Ernährung
Ohne Essen zu mehr Lebensfreude
Jetzt ist es wieder so weit, das kommende Frühjahr ist deutlich zu spüren. Mutter Erde erwacht hier bei uns mit atemberaubender Vitalität zu neuem Leben. Es wächst das Bedürfnis es ihr gleich zu tun. Aus der Trägheit der gemütlichen, heimeligen Winterzeit in neue Aktivität zu starten. Unser regelmäßiges Angebot an verfügbarer Nahrung lässt uns oft mehr verzehren, als unser Körper in seiner alltäglichen Stoffwechselarbeit gut verwerten kann.
Fastenvorbereitungen
Was liegt hier näher, als über einen freiwilligen Nahrungsverzicht nachzudenken. Denn nichts anderes ist Fasten, als freiwillig für einen bestimmten Zeitraum auf feste Nahrung zu verzichten, um damit die dem Körper eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Eingeleitet wird dieses Fasten von einer 2-3tägigen Vorbereitungszeit, in der auf leicht verdauliche Kost geachtet wird und mögliche Suchtmittel reduziert werden sollten. Kaffeetrinker können die möglichen Entzugserscheinungen auf Koffein dadurch abmildern. Dann gibt eine gründliche Darmreinigung mittels Glaubersalz oder Irrigator dem Körper das Startsignal zum Umschalten auf den inneren Stoffwechsel. Das heißt, unser Körpersystem greift auf selber angelegte Speicher zu und es erfolgt eine Ernährung des Körpers aus diesen Speichern. Hierbei kommt es auch zur Freisetzung von z.B. in den Fettzellen eingespeicherten Schadstoffen. Diese können möglicherweise, wenn eine ausreichende Trinkmenge von Wasser oder verdünnten Kräutertees fehlt, zu Kopfschmerzen oder anderen Befindlichkeitsstörungen führen.
Entgiften über Niere und Haut
Auch werden beim Fasten neben den Nieren, die anderen beiden Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane angeregt und unterstützt. Dies geschieht für unsere Haut mit Trockenbürsten. Wobei hier darauf zu achten ist, an der Herz -fernsten Stelle, also dem rechten Fuß zu beginnen. Von dort aus wird sich mit Bürste oder dem Handschuh körperaufwärts bewegt, zum Herzen zu in kreisenden Bewegungen. Für die Lungen als drittes Ausscheidungs- und Entgiftungsorganorgan bieten sich bewusste Atemübungen an, das Dehnen des Brustkorbes mit einfachen gymnastischen Übungen oder einfach mal zügig an der frischen Luft zu gehen. Allerdings sollte auf sportliche Höchstleistung an den ersten Fastentagen verzichtet werden. Das ganze Körpersystem ist noch in der Umstellung und der Kreislauf hierbei oft noch instabil. Was mit leichter Bettgymnastik vor dem Aufstehen am Morgen oder einigen Anwendungen aus der Kneipp Therapie gut reguliert werden kann. So, was nehmen wir nun zu uns, wenn wir fasten? Wie vorangegangen schon erwähnt ausreichend Wasser als freie Flüssigkeit und verdünnte Kräutertees um die gelösten Stoffe auch zu den Nieren und somit der Ausscheidung zuzuführen. Es ist empfehlenswert drei Zeiten im Tagesverlauf zu planen an denen es sowohl Tee als auch die Gemüsebrühe oder ein Glas Saft zu genießen gibt. Diese Lebensmittel sollten eine hohe Qualität haben – nach dem Motto - „man gönnt sich ja sonst nichts“. Was wir im Alltag oft vernachlässigen wird im Fasten gefeiert, das einspeicheln durch Kauen und somit das Schmecken dessen was wir gerade verzehren. Ja und sonst? Wird so mancher denken. Ja und sonst ist es mutig sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Nicht, weil es gefährlich sei oder uns schaden könnte. Es wird uns im Gegenteil mit bis dahin unbekannten Kräften und Fähigkeiten unserer selbst in Berührung bringen.
Aufbau nach dem Fasten
Wie lange ein jeder seine freiwillig gewählte Fastenzeit ausdehnt liegt in seiner Verantwortung. Worauf ich besonders eindrücklich hinweisen möchte ist die Beachtung der Aufbautage am Ende des Fastens. Sie sind am wichtigsten für den Prozess der erfolgreichen Fastenzeit. Es gibt eine Regel, dass pro drei Fastentagen ein Aufbautag eingehalten werden soll. Dies dient dem Körpersystem sich wieder auf die Verstoffwechslung von fester normaler Nahrung einzustellen, in dem z.B. wieder Verdauungssekrete wie Galleflüssigkeit oder Bauchspeichel produziert werden können. Die Aufbautage sollten mit dem Ritual des Apfels beginnen. Hier wird ganz bewusst mit allen Sinnen dieser Apfel wahrgenommen und Biss für Biss gut und lange gekaut bevor der Bissen hinuntergeschluckt wird.
Diese Achtsamkeit zu trainieren hilft uns im Alltag besser unser Sättigungsgefühl wahrzunehmen. Das heißt wir werden nur so viel oder wenig Essen, um uns vital und fit zu fühlen. Nun will oder kann vielleicht so mancher nicht über eine mehrtägige Fastenzeit nach Buchinger, wie bisher beschrieben, auf feste Nahrung verzichten.
Weitere Fastenarten
Da gibt es noch die Möglichkeiten des Basen- oder auch des Intervallfastens. Bei Basenfasten wird auf Nahrungsmittel verzichtet, welche im Körpersystem säurebildend verstoffwechselt werden. Auch hier wird mit Darmreinigung begonnen, als Startsignal. Sehr bekannt ist das von Sabine Wacker entwickelte Basenfasten mit seinen vielen veröffentlichen Büchern voller guter Rezepte. Unter Intervallfasten wird der kurzfristige Verzicht auf Nahrung verstanden. Allerdings kommt es hierbei nicht zum Erreichen des Fastenstoffwechsels, bei welchem der Zugriff auf die körpereigenen Depots ermöglicht ist. Ebenso verhält es sich beim Dinkel Fasten nach Hildegard von Bingen. Es kann als „Auslassdiät“ bezeichnet werden, die durch die genossene Dinkelkost nicht in den Fastenstoffwechsel führt.
Unbestritten werden bei allen genannten Varianten die Stoffwechselprozesse, durch Verzicht oder Vereinfachung der Nahrungszusammensetzung, entlastet. Welche Variante auch gewählt wird, so geht es doch immer darum etwas sein zu lassen oder auf eine lieb gewonnene Angewohnheit zu verzichten. Mit der Beachtung der natürlichen Rhythmen unserer Natur können wir diese Prozesse unterstützen. So sind Frühjahr und Herbst die klassischen Zeiten für Fastenkuren. Es wird die Umstellung in der Natur genutzt es mit dem eigenen Körper gleicht zu tun. Gute Erfahrungen mache ich mit der Beachtung der Mondzyklen. So führe ich mit dem zunehmenden Mond meinem Körper die Stoffe zu welche er zum Gesund bleiben benötigt. Mit der Zeit des abnehmenden Mondes kann auch unser Körpersystem leichter alles abgeben was es nicht mehr verwenden kann. Seien Sie liebevoll mit sich und Ihrem Körper, finden Sie Ihren Weg und die passende Begleitung dafür. Kommen Sie in Ihre Balance und damit zur Lebensfreude.
Literatur und Links
Links:
www.aerztegesellschaftheilfasten.de;
Gesund mit Dr. Rüdiger Dahlke (1) - Heilkraft des Fastens - YouTube ;
Literaturempfehlungen:
- Natur&Heilen 3/2007; 4/2010; 4/20012; 4/2016; 4/2017;2/2018;
Buchinger/ Lützner Fasten :
- Dr.med Hellmut Lützner – Fasten ISBN 3-7742-3838-3 vielleicht antiquarisch;
- Dr.med. Hellmut Lützner – Wie neugeboren durch Fasten, ISBN 978-3-833807008;
- Dr.Med. Hellmut Lützner/ Helmut Million – Richtig Essen nach dem Fasten, ISBN 978-3-833809460;
- Dr.Ruediger Dahlke- Das große Buch vom Fasten, ISBN 978-3-442-21902-5;
- Dr. med O. und A. Buchinger – Das heilende Fasten, ISBN 3-0350-5015-5 vielleicht antiquarisch;
- Dr. med. Francoise Wilhelmi de Toledo/Hubert Hohler – Buchinger Heilfasten Die Original-Methode, ISBN 978-3-8304-3539-6;
Basenfasten:
- Sabine Wacker - Basenfasten sanft entlasten und dauerhaft abnehmen, ISBN 978-3-8338-3562-9
- Sabine Wacker – Basenfasten plus Mit Schüßler Salzen kombiniert, ISBN 978-3-8304-2255-6
- Sabine Wacker – Basenfasten Das große Kochbuch, ISBN 978-3-8304-3685-0
Zur Ernährung nach Hildegard von Bingen
- Hildegard von Bingen trifft moderne mediterrane Küche, ISBN978-3-87071-341-6
- Wighard Strehlow – Der Hildegard Fastenbegleiter, ISBN 978-3-426-65808-6
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