Vegane Flyer
Was steckt im Papier?
Wie viel „Tierisches“ steckt in meinem Flyer?
Veganes Papier, veganer Druck und Weiterverarbeitung von Printmedien.
Überall Gedrucktes
Drucksachen sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Fast überall begegnen uns Flyer, Postkarten, Magazine und andere Printmedien. Aber wissen wir was wirklich in unseren Drucksachen steckt? Nur selten wird bedacht, welche Materialien, zum Teil auch tierische Bestandteile, für die Papierherstellung, den Druck und die Weiterverarbeitung eines Flyers, einer Visitenkarte oder anderer Printmedien genutzt werden. Aber es geht auch möglichst vegan!
Printmedien haben oftmals noch Ihren ganz eigenen Charme, Geruch oder auch Haptik, sie können gleich mehrere Sinne ansprechen. Wer möchte sein Unternehmen nicht einmal als Flyer oder Visitenkarte in der Hand halten?
Man kann sie glücklicherweise auch schon seit einigen Jahren nachhaltig herstellen lassen, durch Recyclingpapier, Druckfarben ohne Mineralöle, ökologisch handelnden Druckereien und klimaneutralem Druck. Ein weiterer Schritt in eine positive Richtung ist die Spezialisierung einiger Papierhersteller und Druckereien auf eine möglichst vegane Version Ihrer Produkte, sodass der Einsatz von tierischen Bestandteilen vermieden und Tierleid auf ein Minimum reduziert wird.
Tierische Bestandteile in meinen Drucksachen -– wofür werden diese genutzt?
Angefangen bei der Papierherstellung – zum Beispiel wird oft Gelatine verwendet um Druckfarben besser auf der Oberfläche von Papier, Karton oder Pappe haften zu lassen. Aber auch in anderen Leimen, Füll- und Bindemitteln, die in diesen Produktionsschritten verarbeitet werden, befinden sich tierische Substanzen. Der Hauptbestandteil des Milcheiweiß Kasein wird für gestrichene Papiersorten eingesetzt. Inzwischen gibt es einen Papierhersteller, der einige seiner Papiere mit dem V-Label zertifizieren lassen konnte. Da die Herstellung eines komplett veganen Papiers voraussetzt, dass alle Bestandteile und auch Verarbeitungshilfsstoffe nicht tierischen Urspungs sind sowie nicht an Tieren getestet wurden, sind zertifizierte vegane Papiere noch sehr selten.
Der Druck als nächster Schritt in der Produktionskette – häufig sind die Druckfarben heute auf Pflanzenbasis, was den Eindruck von tierfreien Farben erweckt. Einige Farben benötigen aber Pigmente, die aus tierischen Bestandteilen gewonnen werden, wie zum Beispiel Läuseblut für Rottöne oder Tierkohle für Schwarz. Vegane Druckfarben verzichten auf solche Pigmente und diese werden durch pflanzliche oder chemische Alternativen ohne Qualitätsverlust ersetzt.
Zum Abschluss folgt die Weiterverarbeitung – für die Bindung oder die Veredelung, werden Klebstoffe und Leime eingesetzt, die ebenfalls häufig auf Gelatine und Knochenmehl basieren. Auch bei Aufklebern ist dies der Fall. Bei diesem Produktionsschritt gibt es inzwischen ebenfalls einige Anbieter, die möglichst vegane und hochwertige Produkte herstellen.
Möglichst vegan, aber noch nicht komplett zertifiziert.-
Ein Printmedium, das von Anfang bis Ende, mit einer offiziellen veganen Zertifizierung versehen ist, ist zur Zeit noch ein Wunsch. Nur in ganz selten Fällen kann ausgeschlossen werden, dass kein Bestandteil oder Hilfsmittel der Produktion an Tieren getestet wurde. Aber, dass das Interesse und Bewusstsein für veganen Druck wächst, die Papierhersteller und Druckereien schon einige möglichst vegane Drucksachen – in denen zumindest die Hauptbestanteile der Produktion vegan sind – anbieten können, ist ein großer Fortschritt. In Zukunft wird sich die Verwendung von tierischen Bestandteilen und damit verbundenes Tierleid hoffentlich auf ein absolutes Minimum verringern lassen und wir sind auf dem Weg zu mehr Tierwohl bei Drucksachen.
Einen informativen Artikel zu diesem Thema ist in dem Grafik-Magazin Page 02.20 erschienen:
https://page-online.de/kreation/vegan-drucken-ist-kein-problem/?fbclid=IwAR3PK1tpGunDTXOhxcyn4W-IYMCgQpdL2KJ5jnIGvoPOuKdVbwPcVqBfg-U
Ein Artikel von
Drucktante Jennifer Horstmeier
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http://www.drucktante.de
Profil von Drucktante Jennifer Horstmeier
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